Zentralbanken signalisieren weiter steigende Zinsen, IWF bietet Sri Lanka Rettungspaket an


Alles Wichtige auf einen Blick

Der Nachhall des düsteren Tonfalls, den US-Notenbankchef Jerome Powell am 26. August anschlug, hat die Aktienmärkte in den USA und weltweit weiter unter Druck gesetzt. Untermauert wurden Powells Worte letzte Woche vom Vorsitzenden der New Yorker Notenbank John Williams, der eine länger anhaltende Phase steigender Zinsen aufgrund des Kampfes gegen die Inflation signalisierte. Ähnlich stellt sich die Situation in Europa dar, wo die Inflation im Euroraum im August auf 9,1% stieg und die Preise in Deutschland so kräftig anzogen wie seit nahezu 50 Jahren nicht mehr. Auch die EZB-Direktorin Isabel Schnabel stimmte die Märkte auf eine restriktivere Geldpolitik ein. Selbst im Fall einer Rezession seien die Zentralbanken gezwungen, die Zinsen anzuheben. Die nächste EZB-Zinssitzung findet am Donnerstag statt.

Nachrichten aus aller Welt

Die Daten zur weltweiten Produktionstätigkeit im August spiegeln die Folgen der russischen Invasion in die Ukraine sowie der anhaltenden Pandemiemaßnahmen in China wider. Der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe ging von 50,4 Punkten im Vormonat auf 49,5 zurück. Werte unter 50 deuten auf eine schrumpfende Wirtschaft hin. Ermutigend waren hingegen die Daten zu den Inputpreisen, die erstmals seit 26 Monaten einen Rückgang verzeichneten. Der von S&P Global errechnete endgültige Euroraum-PMI für das verarbeitende Gewerbe sank leicht von 49,8 Zähler im Juli auf zuletzt 49,6 Punkte, während in den USA der ISM-PMI mit 52,8 Punkten besser ausfiel als erwartet. Unterdessen brach der endgültige britische S&P-Global-Index von 52,1 Punkten im Juli auf 47,3 ein, übertraf damit aber die ursprüngliche Schätzung von 46 Zählern.

Zahl im Fokus: 2,9 Milliarden Dollar

Der Internationale Währungsfonds (IWF) mit Sri Lanka eine vorläufige Einigung über ein Darlehen im Volumen von 2,9 Mrd. US-Dollar erzielt, um dem Land zu helfen, seine größte Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1948 zu bewältigen. Zuletzt hatte das Land, das Schulden in Höhe von rund 30 Mrd. US-Dollar umstrukturieren muss, mit dem Sturz seines Präsidenten und Sozialprotesten vor dem Hintergrund einer rasanten Inflation aufgrund von Engpässen unter anderem bei Lebensmitteln und Benzin Schlagzeilen gemacht. Die Pandemie hat dem Tourismussektor des Inselstaats stark geschadet. Zugleich litt seine Agrarindustrie unter einem Düngemittelverbot. Damit das Darlehen bewilligt wird, muss Sri Lanka verschiedenen Auflagen und Wirtschaftsreformen zustimmen.

Wissenswertes:

CCUS: Die Abkürzung der englischen Bezeichnung für CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (Carbon Capture, Usage and Storage) – Technologien zur Bindung von Kohlendioxid (CO2), um es für eine spätere Nutzung zu recyceln oder in Reservoirs zu speichern. Der Internationalen Energieagentur zufolge wird CCUS eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur CO2-Neutralität spielen. Letzte Woche gab der chinesische Konzern Sinopec Corp die größte CCUS-Anlage der Volksrepublik in Auftrag. Zwei weitere Anlagen sollen bis 2025 fertiggestellt sein. Schätzungsweise 10,68 Millionen Tonnen CO2 dürften innerhalb der kommenden 15 Jahre von der chinesischen Qilu-Raffinerie abtransportiert und in ein nahegelegenes Ölfeld eingespeist werden. China will bis 2060 CO2-neutral werden.

Das bringt die Woche

Dienstleistungs- und Gesamt-PMIs für Australien, China, Indien, Großbritannien und den Euroraume werden am Montag vorgestellt. Die entsprechenden Daten für die USA folgen am Dienstag. Eine dritte Schätzung des Euroraum-Wirtschaftswachstums im 2. Quartal wird am Mittwoch bekanntgegeben. Laut einer früheren Prognose wuchs die Wirtschaftsleistung der Währungsunion im Jahresvergleich um 3,9%. Am Mittwoch trifft sich die kanadische Zentralbank zum Zinsentscheid. Die EZB hält am Donnerstag ihre Zinssitzung ab. Am Freitag schließlich findet ein Energie-Krisentreffen der Europäischen Union statt.

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