Warum ETF-Investoren aktive Anleihenanlagen nicht ignorieren sollten
Im letzten Jahr waren die meisten Mittelzuflüsse in europäische ETFs weiterhin auf Aktien ausgerichtet, aber auch die Zuflüsse in Anleihen-ETFs waren so hoch wie nie. Die Assetklasse holt schnell auf.1 In diesem Jahr hat sich der Trend fortgesetzt. So war unter anderem das Interesse an europäischen High-Yield-Unternehmensanleihen im Januar 2024 sehr hoch. Bereits im 4. Quartal 2023 waren hier Rekordzuflüsse verzeichnet worden.2
Da immer mehr Investoren die möglichen Vorteile von ETFs nicht mehr nur mit Anlagen in Aktienindizes nutzen wollen, spricht vieles dafür, dass sich die Dynamik von Anleihen-ETFs in diesem Jahr und darüber hinaus fortsetzen kann. Natürlich hängt dies vor allem davon ab, wie sich die Anleihenmärkte entwickeln.
Chancen, aus Geldmarktanlagen in Anleihen umzuschichten
An den Geldmärkten wurde viel Kapital geparkt, das jetzt in andere Assetklassen angelegt werden soll. Ein Blick auf frühere Konjunkturzyklen zeigt, dass die starke Nachfrage nach liquiden Mitteln früher oder später zurückgehen dürfte, vor allem, wenn die Euroraumwirtschaft nicht in die Rezession fällt und der Zeitpunkt der ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) näher rückt. Dann könnten massenweise Barmittel in risikoreichere Assetklassen fliessen.
Wann genau das passiert und welche Wertpapierarten davon profitieren werden, hängt von mehreren schwer prognostizierbaren Faktoren ab, darunter die künftige Geldpolitik der EZB, anhaltender Inflationsdruck, Konjunkturrisiken und vor allem das Verhalten der Investoren angesichts der herrschenden Unsicherheit.
Unser Basisszenario ist, dass Investoren mit Barmitteln, die höhere Erträge anstreben, vermutlich in kürzer laufende Anleihen umschichten werden. Sie bieten attraktive Renditen und die Chance auf Wertzuwachs, wenn diese Renditen sinken.
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Warum sollte man in aktiv gemanagte ETFs investieren?
Angesichts des schwierigen Marktumfelds in diesem Jahr dürften Anleihen die Assetklasse der Wahl für Investoren sein. Jenen, die innerhalb ihres Festzinsportfolios umschichten wollen, bieten aktiv gemanagte Anleihen-ETFs Diversifikation, Liquidität, Transparenz und eine kostengünstige Möglichkeit zur Portfoliokonstruktion.
Ausserdem flammen die Diskussionen über die Vor- und Nachteile aktiver ETFs gegenüber passiven vor allem in Phasen auf, die von Zinsänderungen geprägt sind.
Aktive Manager können auf Veränderungen des Marktumfelds und der geldpolitischen Rhetorik reagieren und möglicherweise höhere Erträge erzielen. In volatilen Marktphasen können sie ihr Portfolio schnell an neue Konjunkturdaten und Veränderungen der geldpolitischen Ausrichtung anpassen. Beispielsweise kann sich die Sektorallokation danach richten, ob das Investmentteam Bewertungschancen innerhalb des Anlageuniversums findet, die im Zeitablauf für erheblichen Mehrertrag sorgen können.
Wo am Anleihenmarkt finden ETF-Investoren Anlagechancen?
Für Anleihen-ETF-Anleger scheinen europäische Unternehmensanleihen in diesem Jahr aussichtsreich zu sein. Wie die folgende Grafik zeigt, sind die Bewertungen noch immer attraktiv. Der Euro Credit IG Index bietet etwa 4% Rendite3 – fast so viel wie auf dem Höchststand des Jahres 2023 (4,5%) und deutlich mehr als im 10-Jahres-Durchschnitt.
Rendite des Euro Credit IG Index (%)
Quellen: AXA IM, Bloomberg, Stand 29. Februar 2024
Ausserdem sind die Fundamentaldaten weiter gut, und im Falle einer weichen Landung dürften Investmentgrade-Anleihen stabil bleiben. Seit dem 3. Quartal 2023 sind die Renditen tendenziell gefallen, und dies dürfte sich in den kommenden Quartalen fortsetzen. Und schliesslich haben die attraktiven Renditen dieser Assetklasse die Unternehmensanleihenmärkte stark gestützt, sodass sie hohe Mittelzuflüsse verzeichneten und Neuemissionen im letzten Jahr leicht aufgenommen wurden. Auch in diesem Jahr sind die Zuflüsse in Euro-IG-Strategien bislang hoch. Dies zeigt, wie interessant die Credit-Märkte gegenüber Papieren mit (sehr) niedrigeren Risiken sind.
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Rechtliche Hinweise