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Die Zeit ist rum: Schluss mit dem Artensterben


Wichtige Zahlen für
verantwortungsvolle Investoren

Bei der Prüfung eines möglichen Investments spielen die Assets des Unternehmens oft eine wichtige Rolle. Das Naturkapital und das Wohlergehen des Ökosystems unseres Planeten werden dagegen häufig übersehen, obwohl sie  entscheidend für die globalen Rohstoffreserven, die Produktion und die Wirtschaft sind.

Das Zusammenspiel der Kapitalarten1

 

Quelle: The Economics of Biodiversity: The Dasgupta Review (publishing.service.gov.uk)

So wichtig ist Naturkapital

Das können Investoren nicht länger
ignorieren: Die globale Industrie hängt
direkt oder indirekt vom Naturkapital ab.
Deshalb muss es geschützt und erhalten
werden.


“The costs of inaction on biodiversity loss are high. Between 1997 and 2011, the world lost an estimated USD 4-20 trillion per year in ecosystem services owing to land-cover change and USD 6-11 trillion per year from land degradation. Action to halt and subsequently reverse biodiversity loss needs to be scaled up dramatically and urgently. Biodiversity protection is fundamental to achieving food security, poverty reduction and more inclusive and equitable development.”

Biodiversity: Finance and the Economic and Business Case for Action, OECD, May 2019


Besonders alarmierend ist der Verzehr von Naturkapital, wenn man seine Bedeutung
für die Produktivität vieler Branchen betrachtet:

Branchen, die stark von Naturkapital abhängen, haben 15% Anteil am Welt-BIP (13 Bio. USD)2

Bei weniger abhängigen Branchen beträgt er 37% des Welt-BIP (31 Bio. USD)2

Die drei grössten von Naturkapital abhängigen Branchen generieren zusammen fast 8 Bio. USD Bruttowertschöpfung (BWS) - (Das ist etwa doppelt so viel wie die deutsche Weitschaft.)2

Diese dreu Branchen sind Bau (4 Bio. USD), Landwirtschaft (2,5 Bio. USD) sowie Nahrungsmittel und Getränke (1,4 Bio. USD).2

Anteil direkter und in den Lieferketten entstehender BWS von Unternehmen mit starker, mittlerer und  geringer Abhängigkeit von Naturkapital, nach Branchen

Quelle: PwC

Naturverlust: Ursachen und Auswirkungen4

Veränderung der Land und Meeresnutzung

In den letzten Jahren haben wir über 3 Millionen Hektar tropischen Regenwald jährlich verloren, eines der Ökosysteme mit der grössten  Artenvielfalt weltweit.

Klimawandel

Prognosen zufolge werden die Korallenriffe weiter schrumpfen, um 70% bis  90% bei Erderwärmung um 1,5 °C und um über 99% bei 2 °C.

Nutzung und Verzehr natürlicher Ressourcen

93% der Fischbestände werden heute (nahezu) überfischt.

Umweltverschmutzung

Weltweit werden etwa 115 Millionen Tonnen mineralischer Stickstoffdünger  jährlich auf Felder ausgebracht. Ein Fünftel davon reichert sich in Böden und  Biomasse an, 35% gelangen ins Meer.

Invasive Arten

Heute gibt es 70% mehr invasive Arten mit negativen Folgen für lokale Ökosysteme und Biodiversität.


In den letzten drei Jahren sind die globalen Risiken infolge des  Artensterbens erheblich gestiegen

Umweltanalysen zufolge ist man sich zunehmend einig, dass nicht nur die Wahrscheinlichkeit des Biodiversitätsverlusts  gestiegen ist. Auch die weltweiten Folgen werden gravierender. Wir müssen jetzt handeln.

Entwicklung des Biodiversitätsverlustrisikos in den letzten drei Jahren

Die Umfrageteilnehmer wurden um eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des genannten weltweiten Risikos auf einer  Skala von 1 bis 5 gebeten (1 = sehr wahrscheinlich, 5 = sehr unwahrscheinlich). Ausserdem sollten sie den Umfang der  Folgen jedes Risikos einschätzen, ebenfalls auf einer Skala von 1 bis 5 (1 = minimal, 2 = gering, 3 = moderat, 4 =  gravierend, 5 = katastrophal).

Quelle: World Economic Forum, Global Risks Perception Survey 2019–2020


Pandemien verhindern durch Wiederherstellung der Biodiversität

Das Artensterben dürfte die Wahrscheinlichkeit weiterer globaler Pandemien erhöhen. Auch die immensen Kosten, die  weltweit durch die Bewahrung von Lebensräumen und den Aufbau von mehr Widerstandsfähigkeit durch genetische Vielfalt
entstehen, werden weiter steigen.⁵ Investoren können heute viel zur Bekämpfung des Artensterbens beitragen. Eine  Möglichkeit sind Anlagen in Unternehmen, die Technologien und Lösungen bieten, die man braucht, um das drängende Problem des Biodiversitätsverlusts zu lösen und die Ökosysteme wiederherzustellen.

Weltweite Zusagen nehmen Gestalt an

Das Bewusstsein von Regierungen und Unternehmen wächst. Die Europäische Kommission rät, Kapital aus Unternehmen abzuziehen, die der Umwelt schaden, und nachhaltige
Investitionen in Firmen vorzunehmen, die sich für Biodiversität einsetzen.7


Quellen:

  • 1 Biodiversity: Finance and the Economic and Business Case for Action, OECD, Mai 2019.
  • 2 WEF_New_Nature_Economy_Report_2020.pdf (weforum.org). Die Bruttowertschöpfung (BWS) ist der Wert der Waren und Dienstleistungen, die von einer bestimmten Branche produziert und erbracht werden, abzüglich der dabei entstehenden Inputkosten. In der Regel wird die Bruttowertschöpfung für Unternehmen, Branchen oder Sektoren genutzt, während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Standardmass für die Analyse der  Wirtschaftsleistungen von Ländern, Regionen oder der Welt ist.
  • 3 WEF_New_Nature_Economy_Report_2020.pdf (weforum.org).
  • 4 World Economic Forum, New Nature Economy Report, 2020.
  • 5 Global Biodiversity Outlook 5, Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem  Services (IPBES), 2020 gbo-5-en.pdf (cbd.int).
  • 6 Loss of Biodiversity Facts: Worrying Statistics About Biodiversity (ecofriendlyhabits.com).
  • 7 Europäische Kommission, Knowledge Centre for Biodiversity, Juli 2022, Brief me on biodiversity financing, Knowledge for policy (europa.eu).
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