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Ein Leitfaden für Investoren, die laufende Erträge anstreben

Im Überblick
Für Investoren, die angesichts fallender Zinsen laufende Erträge anstreben, könnten Anleihen oder dividendenstarke Aktien interessant sein.
Jede der beiden Assetklassen hat besondere Ertragschancen und Risiken.
Dank Zinseszinseffekt kann die Wiederanlage von Zinserlösen oder Dividenden zum Vermögenswachstum beitragen.

Investoren wollen eigentlich immer Wertsteigerungen erzielen, aber einige wünschen auch laufende Erträge. Möglich ist dies mit einem Sparkonto, Anlagen in Aktien oder Anleihen – oder einer Kombination daraus.

Wer sehr risikoscheu ist, wählt in der Regel ein Sparkonto. Es gibt viele Arten von Sparkonten, darunter Festzinsprodukte, bei denen Sie Ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel mehrere Jahre) fest anlegen. Einige Modelle bieten aber auch einen flexibleren Zugriff auf das Kapital.

Sparkonten sind zwar sehr risikoarm, bieten aber auch nur sehr niedrige Erträge. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Inflation den realen Wert des Kapitals aufzehren kann, und die zurzeit von den Banken angebotenen Zinsen dürften niedriger sein als die Inflation.

Beim Investieren  sind die künftigen Erträge nicht garantiert, aber die langfristig zu erwartenden Erträge sind höher als die von Barersparnissen.  Als Investor braucht man Geduld – mindestens fünf Jahre,  wenn nicht sogar erheblich länger, weil das Ertragspotenzial mit der Haltedauer steigt.

Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Möglichkeiten, laufende Erträge zu erzielen, und nennen die jeweiligen Chancen und Risiken.


Anlagen in Anleihen

Wenn man in Anleihen investiert, verleiht man sein Geld für einen bestimmten Zeitraum an Regierungen oder Unternehmen und erhält dafür regelmässige Zahlungen. Manchmal werden Anleihen auch Festzinspapiere genannt. Sie sind quasi „Schuldscheine“, die von Unternehmen und Regierungen ausgegeben werden, die Kapital benötigen. Im Gegenzug erhält der Investor regelmässig einen bestimmten Prozentsatz des von ihm zur Verfügung gestellten Geldes ausbezahlt, den Coupon.  Am Ende der Laufzeit der Anleihen bekommt der Anleger sein ursprünglich investiertes Kapital zurück.

Die Höhe des Gesamtertrags einer festverzinslichen Anleihe über ihre gesamte Laufzeit hinweg hängt vom Coupon ab.  Deshalb sind Anleihen sehr wichtig für Portfolios, die laufende Erträge anstreben.

Die Zinsen hängen eng mit den Anleihenkursen zusammen. Wenn Investoren steigende Zinsen erwarten, fallen die Anleihenkurse in der Regel, weil neue Anleihen an den Markt kommen, die höhere Coupons bieten (weil sie die höheren Zinsen widerspiegeln). Wenn die Zinsen fallen, geschieht das Gegenteil. Die Anleihenkurse steigen, aber die Renditen fallen.

Es gibt zahlreiche Anleihen mit unterschiedlichen Eigenschaften, und jede hat ein anderes Risiko-Ertrags-Profil. Unabhängige Ratingagenturen wie S&P und Moody’s vergeben Kreditratings an Unternehmen und Länder, die auf deren finanzieller Stärke beruhen, also auf ihrer Fähigkeit, Schulden zurückzuzahlen. Die am weitesten verbreiteten Anleihenarten sind:

  • Staatsanleihen: Anleihen wie US-Treasuries oder britische Gilts, die von Regierungen ausgegeben werden, gelten als risikoarm, weil die Schuldner ganze Länder sind, aber ihre Erträge sind in der Regel nicht sehr hoch.
  • Unternehmensanleihen: Anleihen, die von Unternehmen, die Kapital zur Finanzierung ihrer Geschäftsaktivitäten oder besonderer Projekte benötigen, ausgegeben werden. Grundsätzlich gelten sie als risikoreicher als Staatsanleihen, zahlen aber als Ausgleich für die zusätzlichen Risiken höhere Coupons.
  • Inflationsindexierte Anleihen (Linker): Linker sind an unterschiedliche Inflationskennzahlen wie den Verbraucherpreisindex gebunden. Sowohl der Nennwert der Anleihe als auch ihr Coupon hängt von der Inflation ab.  Das kann helfen, die Folgen der Teuerung auszugleichen und so den Wert der Anleihe während ihrer Laufzeit zu schützen.
  • High-Yield-Anleihen (High Yield): High Yield zählen zu den riskanteren Anleihen und werden in der Regel von Unternehmen emittiert, die möglicherweise kapitalintensiver und höher verschuldet sind. Deshalb gelten ihre Kreditrisiken als höher. Dafür können sie aber Investoren erheblich höhere laufende Erträge bieten, um die höheren Risiken von Kapitalverlusten zu kompensieren. 

Dividendenstarke Aktien

Anlagen in Aktien sind risikoreicher, können aber sehr hohe Erträge erzielen.  Betrachten wir dazu die letzten fünf Jahren – mit der weltweiten Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und einem komplizierten Umfeld, das durch sehr hohe Inflation und Zinsen gekennzeichnet war. Trotz alledem sind der Euro Stoxx 50 und der S&P 500 in diesem Zeitraum um 40% und 85% gestiegen1  und haben erheblich höhere Erträge erzielt als irgendein Sparkonto.

Viele Unternehmen geben einen Teil ihrer Gewinne in Form von Dividenden an ihre Aktionäre zurück.  In der Regel werden sie in bar ausgezahlt; manchmal erhalten die Anteilseigner aber auch zusätzliche Aktien.  Nicht alle Unternehmen zahlen Dividenden, sondern investieren ihre Gewinne stattdessen in das eigene Wachstum. Üblicherweise neigen etablierte Firmen eher zu Dividendenausschüttungen.

Eine Aktie steht für einen Anteil an einem Unternehmen. Deshalb haben Aktionäre ein Recht auf den Cashflow eines Unternehmens (nach Begleichung aller finanziellen Verpflichtungen, zu denen auch die Couponzahlungen an die Anleihengläubiger zählen). Der verbleibende Cashflow kann an die Aktionäre (Investoren) ausgeschüttet oder wieder im Unternehmen investiert werden.  Für Investoren, die laufende Erträge anstreben, sind Unternehmen mit hohen Dividendenquoten und niedriger Verschuldung besonders interessant.

Kürzlich haben einige sehr bekannte wachstumsstarke Technologieunternehmen erstmals Dividendenzahlungen angekündigt, darunter Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, und Meta, Eigentümer von Facebook.

Aktien von Dividendenzahlern sind immer eine Überlegung wert. Nach einer Analyse wurden in den ersten drei Monaten des Jahres weltweit 339,2 Milliarden US-Dollar Dividenden ausgeschüttet – so viel wie noch nie. Für das Gesamtjahr 2024 wird ein Dividendenrekord von insgesamt 1,72 Billionen US-Dollar erwartet. Das wären 3,9% mehr als im letzten Jahr.2

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Grundbesitz

Anlagen in „Betongold“ können interessant sein, haben aber besondere Risiken, darunter der mögliche Rückgang der Immobilienpreise, höhere Instandhaltungskosten und die Gefahr, dass Mietflächen längere Zeit leer stehen oder man Schwierigkeiten mit Mietern hat.  Ausserdem sind Immobilien besonders illiquide. Es kann lange dauern, bis man einen Käufer findet, wenn man sein Kapital anderweitig verwenden will.

Man kann allerdings in einen Immobilienfonds investieren. Dann sind kleinere Anlagesummen möglich, und die Risiken verteilen sich über ein Portfolio aus unterschiedlichen Objekten.


Die Vorteile des Zinseszinseffekts Anlagen in Wertpapiere mit laufenden Erträgen können auch für Investoren interessant sein, die keine regelmässigen Erlöse anstreben. Aktiendividenden und Anleihencoupons können auch wieder angelegt werden, um noch mehr Anteile zu kaufen, sodass Wertzuwachs entstehen kann.. Wer sich dafür entscheidet, kann vom Zinseszinseffekt profitieren, den Albert Einstein angeblich das „achte Weltwunder“ genannt hat. Wer seine laufenden Erträge und Erlöse wieder anlegt, kann dem Portfolio im Zeitablauf eine enorme Dynamik verleihen. Das Kapital kann schneller wachsen, weil ein Schneeballeffekt entsteht. Unabhängig davon, ob man investiert oder nur spart: Der Zinseszinseffekt beschleunigt den Wertzuwachs, weil man quasi Zinsen auf die Zinsen erhält. Anlagen in Wertpapiere können helfen, einen stetigen Ertragsstrom zu erzielen, häufig mit regelmässigen Auszahlungen, aber wie bei allen Investitionen sind auch diese Erträge nicht garantiert. Eine Diversifikation über unterschiedliche Assetklassen, abhängig von der Risikobereitschaft des Anlegers, kann volatile Phasen in einem Bereich abfedern. Für viele Investoren könnte ein Ansatz sinnvoll sein, der sowohl Wertzuwachs als auch laufende Erträge anstrebt – entweder durch den Zinseszinseffekt oder durch Diversifikation, also die Aufnahme von Aktien, die langfristig eine gute Performance versprechen. Das kann das eingesetzte Kapital schützen und helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

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