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Fed dämpft Lockerungserwartungen, Inflation im Euroraum steigt


Alles Wichtige auf einen Blick

Wie aus dem Protokoll der Dezembersitzung der US-Notenbank Fed hervorgeht, sind die Währungshüter besorgt wegen der Inflation und der möglichen Folgen der vom designierten Präsidenten Donald Trump geplanten Politik auf die Bemühungen, die Teuerung im Zaum zu halten. Wenngleich Trump nicht explizit erwähnt wurde, wurde im Protokoll darauf verwiesen, dass die „zuletzt unerwartet hohen Inflationszahlen und die Effekte einer möglichen Neuausrichtung der Handels- und Einwanderungspolitik vermuten lassen, dass die Rückkehr zum Inflationsziel länger dauern könnte als bislang angenommen“. Eine neue Prognose der Zahl ihrer Zinssenkungen im Jahr 2025 – vermutlich nur zwei anstelle von vier – hatte die Fed bereits auf ihrer Dezembersitzung gegeben, nachdem sie eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,25% bis 4,50% beschlossen hatte.


Nachrichten aus aller Welt:

Die Euroraum-Inflation ist den dritten Monat in Folge gestiegen. Vor dem Hintergrund höherer Energiepreise war sie (nach 2,2% im November) im Dezember mit 2,4% p.a. so hoch wie zuletzt im Juli und entsprach den Markterwartungen. Trotzdem wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinsen auf ihrer Sitzung am 30. Januar senken wird, da der Anstieg vorübergehenden Effekten zugeschrieben wird, die im weiteren Jahresverlauf abklingen dürften. Die ohne die besonders schwankungsanfälligen Komponenten Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ermittelte Kerninflationsrate lag den vierten Monat in Folge unverändert bei 2,7%.

Zahl im Fokus: 4,25 Milliarden Pfund

In einer für die internationalen Anleihenmärkte schwierigen Woche begab die britische Regierung für 4,25 Milliarden Pfund 5-Jahres-Anleihen. Dies war die grösste Auktion für Papiere mit dieser Laufzeit seit über zehn Jahren. Vor dem Hintergrund der hartnäckigeren Inflation in Grossbritannien und weil im Vorfeld möglicher US-Handelszölle sowie der sinkenden US-Zinserwartungen Bedenken wegen des Umfangs der emittierten Staatsanleihen aufkamen, wertete das Pfund gegenüber dem US-Dollar ab. Die US-Treasury-Renditen legten zu, und die Rendite zehnjähriger britischer Staatsanleihen stieg aufgrund der Sorgen im Zusammenhang mit dem britischen Haushaltsdefizit auf ihren höchsten Stand seit 2008. In China liess die Befürchtung höherer Zölle den Renminbi auf ein 16-Monats-Tief fallen.


Wissenswert

Geothermie (Erdwärme): Wärme aus dem Erdinneren, die sich zur Stromerzeugung einsetzen lässt und damit eine reichlich vorhandene, flexible und saubere Energiequelle darstellt. Eine neue Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) kommt zu dem Ergebnis, dass die zunehmende Erschliessung von Erdwärme bis 2035/2025 Investitionen im Wert von 1 Billion/2,5 Billionen US-Dollar auslösen könnte. Unabhängig davon bestätigten europäische Daten, dass 2024 mit einem weltweiten Temperaturanstieg um 1,6 °C über dem vorindustriellen Niveau das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, womit das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Ziel von dauerhaft maximal 1,5 °C überschritten wurde. Damit ist das 1,5-Grad-Ziel zwar noch nicht gescheitert, da es sich auf die langfristigen Durchschnittstemperaturen bezieht. Allerdings ist dieser Punkt für unseren Planeten nun näher gerückt.

Das bringt die Woche

In dieser Woche wird die Inflation die Wirtschaftsnachrichten beherrschen. Am Montag stellt Indien seine Dezember-Teuerung vor, gefolgt von Inflationszahlen aus den USA und Grossbritannien am Mittwoch. Ebenfalls am Mittwoch werden Daten zur Industrieproduktion im Euroraum sowie zum deutschen BIP-Wachstum im Jahr 2024 veröffentlicht. Am Donnerstag kommen britische BIP-Daten für November und der Bericht zum US-Einzelhandel im Dezember heraus. Am Freitag schliesslich gibt China sein BIP-Wachstum im 4. Quartal bekannt – im 3. Quartal war die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt um 4,6% gewachsen. 

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