Chinas Wirtschaftswachstum unerwartet schwach, Euroraum-Inflation auf dem Rückzug


Alles Wichtige auf einen Blick

Mit 6,3% p.a. war das chinesische Wirtschaftswachstum im 2. Quartal schwächer als erwartet, legte aber gegenüber dem 1. Quartal um 4,5% zu. Hintergrund ist eine schleppende Nachfrage, die sich in den niedrigsten Einzelhandelsumsätzen seit Dezember niederschlug. Ihr Anstieg verlor mit 3,1% im Juni gegenüber 12,7% im Mai merklich an Dynamik. Starke Zahlen aus dem Fertigungssektor sorgten indes für einen überraschenden Anstieg der chinesischen Industrieproduktion im Juni von 4,4% im Vorjahresvergleich gegenüber 3,5% im Mai. Letzte Woche kündigte die chinesische Regierung Pläne zur Belebung des privaten Konsums an und reagierte damit auf Forderungen nach stärkeren Konjunkturanreizen, um die Erholung der Volksrepublik von der Pandemie anzufachen.

Nachrichten aus aller Welt

Die jährliche Euroraum-Inflationsrate ging im Juni auf 5,5% zurück (nach 6,1% im Mai). Damit fiel der Preisauftrieb so gering aus, wie seit Anfang 2022 nicht mehr, lag aber immer noch über dem 2-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Klaas Knot, ein Mitglied des EZB-Rats, bezeichnete eine weitere geldpolitische Straffung im Juli als „Notwendigkeit“, alles darüber hinaus jedoch als „höchstens eine Möglichkeit“. In Japan beschleunigte sich die Kerninflation im Juni gegenüber dem Vorjahr auf 3,3% nach 3,2% im Mai, während die ohne Lebensmittel und Energie erhobene Teuerungsrate von 4,3% auf 4,2% zurückging. Unterdessen verlangsamte sich die britische Inflationsrate im Juni unerwartet deutlich auf 7,9% zum Vorjahr. Sie hatte im Mai bei 8,7% gelegen hatte.

Zahl im Fokus: 0,3%

Die US-Produktion hat im Juni die Markterwartungen verfehlt. So fiel die Produktion des verarbeitenden Gewerbes um 0,3%, nachdem sie bereits im Mai ein auf 0,2% revidiertes Minus ausgewiesen hatte. Zum Teil ist die Entwicklung auf eine Ausgabenverlagerung von Gütern hin zu Dienstleistungen zurückzuführen. Auch die Industrieproduktion erfüllte die Erwartungen nicht. Sie ging im Juni wie bereits im Vormonat um 0,5% zurück. Die Einzelhandelsumsätze verbuchten im Juni den dritten Monat in Folge ein Plus, waren mit 0,2% jedoch schwächer als die auf 0,5% korrigierte Vormonatsrate. Diese Daten belegen die Widerstandskraft des US-Konsumklimas trotz höherer Zinsen und einer hartnäckigen Inflation, sodass die Erwartungen einer erneuten Zinsanhebung der US-Notenbank „Fed“ auf ihrer Sitzung in dieser Woche steigen könnten.

Wissenswert:

Unterirdischer Klimawandel: Eine einfachere Bezeichnung für das Phänomen der „Wärmeinseln im Untergrund“. Beides meint die Erwärmung des Bodens unter unseren Füssen, zu der es in Grossstädten aufgrund von Wärme kommt, die von Gebäuden, U-Bahnen und weiterer Infrastruktur abgegeben wird. Dieses Thema und die Bedenken, die es aufwirft, haben nicht unbedingt etwas mit dem Klimawandel in der Atmosphäre zu tun. Eine in diesem Monat veröffentlichte Studie zu den Auswirkungen in Chicago wies auf mögliche Schäden an Gebäuden, Mauerwerk und Tunneln aufgrund von Verformungen des Bodens, des Gesteins und von Baumaterialien hin. Unabhängig hiervon legte ein Bericht der gemeinnützigen Organisation Berkeley Earth dar, dass nach einer Serie von Hitzewellen nunmehr eine Wahrscheinlichkeit von 81% dafür besteht, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird.

Das bringt die Woche

In dieser Woche werden sich alle Augen auf die Zentralbanken richten. Am Mittwoch tagt die Fed, die ihre Zinsen auf ihrer Junisitzung unverändert bei 5% bis 5,25% beliess, diese Entscheidung jedoch nicht als „Pause“ bezeichnete, sondern davon sprach, eine Runde „auszusetzen“. Am Donnerstag folgt die EZB, die bei ihrem Treffen im letzten Monat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein 22-Jahres-Hoch von 3,5% anhob, und am Freitag tritt die Bank of Japan zusammen. Auch neue Zahlen werden diese Woche erwartet, etwa am Montag Einkaufsmanagerindizes für Japan, Australien, Grossbritannien, die USA und den Euroraum und am Donnerstag eine Vorabschätzung des US-BIP-Wachstums im 2. Quartal.

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