Fed und EZB heben Zinsen an, IWF erhöht Wachstumsprognosen für Asien-Pazifik


Alles Wichtige auf einen Blick

In ihrem anhaltenden Kampf gegen die Inflation hat die US-Notenbank Fed ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne zwischen 5% und 5,25% angehoben, den höchsten Stand seit 16 Jahren. Mit einer Erhöhung um insgesamt 500 Basispunkte seit März 2022 hat die Fed damit den Umfang sämtlicher Straffungszyklen seit 1980 übertroffen. Mit Blick auf die weitere Geldpolitik schlugen die Währungshüter moderatere Töne an und signalisierten eine neutralere Positionierung. Zugleich behielten sie sich vor, abhängig von der Datenlage in den kommenden Monaten weitere Zinserhöhungen vorzunehmen. Fed-Chef Jerome Powell hielt an seiner Einschätzung fest, dass den USA insgesamt keine Rezession drohe, wies aber auch darauf hin, dass ein rascher Rückgang der Inflation von ihren historisch hohen Niveaus unwahrscheinlich sei. Damit enttäuschte er die Erwartungen jener Marktteilnehmer, die baldige Zinssenkungen für möglich gehalten hatten.

Nachrichten aus aller Welt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,25% erhöht und damit das Tempo im Vergleich zu ihren jüngsten Straffungen verringert. Sie merkte jedoch an, dass man angesichts der noch immer hohen Inflation noch „mehr Boden gewinnen“ müsse. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wies erneut darauf hin, dass die Bank weiterhin einen datenabhängigen Ansatz verfolgt. In ihrem Entscheid spiegelt sich zugleich die Ansicht wider, dass die Inflationsaussichten „für zu lange Zeit zu hoch“ blieben. Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Gesamtinflation aufgrund gestiegener Kosten für Energie und Dienstleistungen von 6,9% im März leicht auf 7,0% im April erhöht hatte. Die unter Ausklammerung von Energie, Lebensmitteln, Alkohol und Tabak ermittelte Kerninflationsrate war allerdings im selben Zeitraum von 5,7% auf 5,6% gesunken.

Zahl im Fokus: 4,6%

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose 2023 für Asien und den pazifischen Raum auf 4,6% angehoben, nachdem 2022 ein Plus von 3,8% verzeichnet wurde und die Einschätzung im Oktober 2022 auf lediglich 4,3% gelautet hatte. Hintergrund ist die neue Dynamik dank der Wiederöffnung der chinesischen Wirtschaft. Berechnungen des IWF zufolge werden im laufenden Jahr 70% des weltweiten Wachstums auf diese Region entfallen. Zugleich warnten die IWF-Ökonomen vor den Risiken einer hartnäckigen Inflation, einer schwächeren globalen Nachfrage und einer erhöhten Marktvolatilität. Für China deutet indes der von Caixin erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe auf eine überraschende Kontraktion im April auf 49,5 Zähler gegenüber 50 Punkten im März hin, was auf niedrigere Auftragszahlen und eine schwächere Binnennachfrage zurückzuführen war. Der Dienstleistungs-PMI fiel von 57,8 im Vormonat auf jetzt 56,4 Punkte, signalisiert damit aber weiterhin Wachstum.

Wissenswert:

Petersberger Klimadialog: Ein jährliches Treffen, auf dem Vertreter aus über 40 Ländern im Vorfeld der jeweils kommenden Klimakonferenz der Vereinten Nationen ihre Standpunkte und Ziele austauschen. Der erste Petersberger Klimadialog (PKD) fand 2010 statt, um nach den schwierigen Verhandlungen auf der COP15 im Jahr 2009 die Kommunikation zwischen den Teilnehmern zu verbessern. Benannt ist das Forum nach dem Berg bei Bonn, auf dem es erstmals ausgerichtet wurde. Auf dem 14. PKD hat der designierte Präsident der COP28, Dr. Sultan Al Jaber, eine Verdreifachung der Kapazitäten erneuerbarer Energien bis 2030 gefordert und angekündigt, dass die diesjährige Konferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten erstmals einen Tag dem Thema Gesundheit widmen werde.

Das bringt die Woche

Am Montag veröffentlicht die Bank of Japan (BoJ) das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung. Am Dienstag legt China seine Handelsbilanz vor. Aktuelle US-Inflationsdaten werden für Mittwoch erwartet, gefolgt von chinesischen Inflationsdaten am Donnerstag. Am Donnerstag gibt die Bank of England ihren Zinsentscheid bekannt, und die BoJ stellt ihre Einschätzung zur aktuellen Wirtschaftslage vor. Am Freitag erscheint eine Vorabschätzung des britischen BIP-Wachstums im 1. Quartal. Wichtiges Thema am Sonntag wird die Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei.

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