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Proaktiv oder reaktiv?

Im Überblick
Die Fed ist zu starken Zinssenkungen bereit. Aber vielleicht sind sie gar nicht nötig.
Die jüngsten Euroraum-Daten machen eine Zinssenkung im September leichter. Aber die Falken mahnen zur Vorsicht.
Diese Woche könnte für die französische Politik entscheidend sein.

Der Aktienmarkteinbruch Anfang August scheint schon fast vergessen, aber manche Kennziffern haben sich im Sommer verändert. Man rechnet jetzt mit sehr viel mehr Zinssenkungen der Fed. In Jackson Hole signalisierte Jerome Powell keine vorsichtigen und langsamen Senkungen mehr, sondern unterstrich den „großen“ Spielraum der Fed und stellte deutlich niedrigere Leitzinsen auch dann in Aussicht, wenn ein wirklicher Abschwung ausbleibt. Die Fed wird die Wirtschaft bei Bedarf stützen, aber noch wissen wir nicht, ob sie es muss. Natürlich wird der August-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag wichtig sein, aber die Arbeitslosengeldanträge halten sich noch in Grenzen. Das passt zu der Vermutung, dass die seit einiger Zeit steigende Arbeitslosenquote vor allem mit der Angebotsseite zu tun hat – denn die Konjunkturdaten waren im 3. Quartal bis jetzt ordentlich. Wir bleiben dabei, dass die Fed die Zinsen dieses Jahr nur zweimal senkt, schließen aber eine dritte Senkung keineswegs aus. Unterdessen könnte Kamala Harris‘ Vorsprung in den Umfragen dazu beigetragen haben, dass die US-Zehnjahresrendite unter 4% gefallen ist. Harris würde wohl eine weniger expansive Fiskalpolitik betreiben als Trump, und natürlich auch die Zölle nicht so stark anheben. Aber das Rennen bleibt eng.

Seltsamerweise hat die EZB nicht auf die Fed gewartet und die Zinsen schon im Juni gesenkt, sich danach aber sehr zurückhaltend geäußert. Die jüngsten Daten dürften eine Senkung im September aber einfacher machen. Dennoch fällt auf, wie vorsichtig einflussreiche Ratsmitglieder wie Isabel Schnabel noch immer sind. Natürlich haben sie mit ihren Hinweisen auf die Inflation nicht unrecht; schließlich ist sie erst sehr spät gefallen. Uns macht allerdings das Wachstum sehr viel mehr Sorgen. Weil der Lohnanstieg über der Inflation lag, hat sich die Kaufkraft zwar erholt, aber die Haushalte sparen noch immer. Wenn dann noch die Exportnachfrage nachlässt und vielleicht auch die Fiskalpolitik restriktiver wird, bleibt der EZB unserer Ansicht nach nicht mehr viel Zeit für eine Rückkehr zu einem neutralen Leitzins. Aber das sind normative Überlegungen. Wichtig ist, was die Falken signalisieren. Insgesamt rechnen wir dieses Jahr mit höchstens drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte.

Schließlich könnte sich in der französischen Politik nach der langen Sommerpause endlich etwas bewegen. Doch wer auch immer der neue Premierminister wird: Die Lage dürfte schwierig bleiben.

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