Der Zero Emissions Day: Wo Investoren etwas tun können
- Am 21. September ist Zero Emissions Day. Wie jedes Jahr sind wir auch diesmal aufgefordert, einen Tag lang auf fossile Energie zu verzichten.
- Dank neuer Technologien zur Emissionssenkung machen einige der Sektoren mit dem höchsten Treibhausgasausstoß Fortschritte.
- Der Weg zur Netto-Null bietet Investoren immer mehr langfristige Chancen durch Innovationen.
Am 21. September ist Zero Emissions Day. An diesem Tag sind wir alle aufgerufen, einen Tag lang so weit möglich auf fossile Energie zu verzichten.
Natürlich ist das zurzeit kaum machbar. Der Tag zeigt uns aber deutlich die Herausforderungen auf dem Weg zur Netto-Null.
Wegen Corona sind die CO2-Emissionen 2020 weltweit um 5,4% zurückgegangen. Aber das war nur von kurzer Dauer. Ob Rekorddürren in Europa oder gewaltige Überschwemmungen in Pakistan – die Extremwetterlagen in diesem Sommer zeigen uns, dass dringend etwas gegen die Erderwärmung getan werden muss.1
Obwohl sich die Regierungen wie nie zuvor für die Netto-Null engagieren, tun Studien zufolge gerade einmal neun Länder „fast genug“, um die Pariser Klimaziele einzuhalten – die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit und idealerweise auf höchstens 1,5 °C.2
Verantwortlich für die steigenden Treibhausgasemissionen, den Hauptgrund für die Erderwärmung, ist der Mensch. Wenn nichts getan wird, wird alles nur noch schlimmer. Die UN haben gewarnt, dass die Erderwärmung auf das ehrgeizigere Pariser Ziel begrenzt werden muss, um „die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, damit die Erde bewohnbar bleibt“.3
Es gibt aber Grund zu Optimismus. In den Sektoren mit den stärksten Treibhausgasemissionen – Industrie, Energie, Landwirtschaft und Transport – gibt es einige vielversprechende Entwicklungen. Im Folgenden berichten wir über einige Fortschritte.
Industrie
Etwa 30% der Treibhausgasemissionen und 40% des weltweiten Energieverbrauchs entfallen auf die Industrie.4 Die bisherigen Fortschritte zeigen aber, dass wir das Problem lösen können.
Ein Beispiel sind Halbleiter: Sie können helfen, die Industrieproduktion energieeffizienter zu machen, etwa wenn Fabriken ihr Elektrizitätsmanagement mittels Sensoren verbessern. Zwar stößt die Industrie weiterhin CO2 aus, aber es wird weniger. Der umfassende Einsatz von Chips in vielen Sektoren zeigt, wie wichtig sie für die Dekarbonisierung sind.5
CO2-Abscheidung, ‑Nutzung und ‑Speicherung (CCUS) kann ebenfalls vielversprechend sein. Auch damit soll erreicht werden, dass weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt, insbesondere wenn seine Entstehung nur schwer zu vermeiden ist. Mit der Technik wird CO2 entweder recycelt oder eingelagert. Vor allem aber können Fabriken mit CCUS-Systemen nachgerüstet werden. So lassen sich die Emissionen der Industrieproduktion um bis zu 99% verringern.6
Im August nahm das chinesische Unternehmen Sinopec seine größte CCUS-Anlage in Betrieb. Man rechnet damit, dass so in den nächsten 15 Jahren 10,7 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre geraten. Unterdessen hat der US-Senat ein neues Ausgabenpaket mit 369 Milliarden US-Dollar Volumen verabschiedet, das die CCUS-Branche fördern soll.7 ,8 Auch die britische Regierung vergibt Lizenzen an Unternehmen, die CO2 abscheiden, transportieren und in erschöpften Gasfeldern unter der Nordsee einlagern wollen.9
Energie
31% der weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf die Wärme- und Elektrizitätserzeugung.10 Nimmt man aber den Verbrauch noch hinzu, entfallen sogar mehr als drei Viertel auf den Energiesektor.11
Es überrascht daher nicht, dass CO2-neutrale Technologien und nachhaltige Energien für Investoren schon jetzt sehr interessant sind und die Regierungen sie fördern.
Der Krieg in der Ukraine löste eine beispiellose Energiekrise aus, die das Interesse an erneuerbaren Energien sprunghaft ansteigen ließ. Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass die Kapazität erneuerbarer Energien bis Ende 2022 um weitere 8% steigen wird, zusätzlich zu den 300% Wachstum in den letzten zehn Jahren.12 , 13
Sonnen- und Windenergie verzeichneten den größten Zugewinn. Beides ist aber stark wetterabhängig, sodass noch Innovationsbedarf besteht. Besonders vielversprechend scheinen intelligente Technologien und intelligente Netze, um den Einsatz der bereits erzeugten Energie zu optimieren.
Die Dekarbonisierungsbemühungen im Energiesektor haben auch den Blick auf Alternativen wie grünen Wasserstoff gelenkt. Er könnte in Zukunft bis zu 24% des Energiebedarfs decken.14 Die Wasserstoffbranche hat ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft und erhält weltweit staatliche Förderung. Die USA, China und Japan unterstützen sie ebenso wie die Europäische Kommission.15 Da die Welt mit einem drastischen Energiepreisanstieg konfrontiert ist, zeigen sich die Vorteile eines nachhaltigen Energiesektors immer deutlicher.
Landwirtschaft
Etwa ein Viertel der Treibhausgasemissionen entfällt auf die Lebensmittelproduktion,16 ebenso wie 40% des von Menschen verursachten Methanausstoßes.17
Schon jetzt existieren zahlreiche innovative Prozesse und Technologien zur Emissionssenkung. So kann ein Futtermittelzusatz den Methanausstoß von Rindern für die Fleischproduktion um bis zu 90% verringern.18 Hinzu kommen emissionsarme Technologien, die bis zu einem Fünftel zur nötigen Emissionsverringerung beitragen.19
Andere Bereiche der Landwirtschaft könnten vom Wechsel zur Kreislaufwirtschaft profitieren. So könnten Innovationen im Plastikrecycling Unternehmen in die Lage versetzen, recycelte Kunststoffe als Ausgangsmaterial zu nutzen und damit Treibhausgasemissionen aus der Herstellung neuer Plastikverpackungen zu verringern.20
Transport
Bis zu einem Fünftel des weltweiten CO2-Ausstoßes entfällt auf den Transportsektor.21 Die Elektrofahrzeugindustrie ist aber enorm gewachsen – dank staatlicher Hilfen, technischen Fortschritts und Verbesserungen der öffentlichen Infrastruktur.
So hat Kalifornien gerade den Verkauf von Neuwagen ausschließlich mit Verbrennungsmotor ab 2035 untersagt.22 Im Juni hat auch das EU-Parlament ein Verkaufsverbot für Diesel- und Benzinfahrzeuge ab dem Jahr 2035 beschlossen.23
2030 könnten mehr als 60% der weltweit verkauften Fahrzeuge Elektroautos sein.24 2022 ist der Absatz bereits stark gestiegen. Allein im 1. Quartal wurden zwei Millionen Elektrofahrzeuge verkauft, 75% mehr als ein Jahr zuvor.25
Fortschritte gibt es auch bei der Luftfahrt. Hier arbeitet man intensiv daran, dass aus fossilen Rohstoffen gewonnene Kerosin durch nachhaltiges Flugbenzin zu ersetzen. Zu den sogenannten Sustainable Aviation Fuels oder SAFs zählen Biokraftstoffe und synthetisches Kerosin. Die IATA möchte den SAF-Anteil bis 2025 auf 2% steigern. Zurzeit halten sich die Produktionskapazitäten für alternative Brennstoffe aber noch in Grenzen. Weitere Investitionen können also nicht schaden.26
Die Energiewende fördern
Zwar scheint der Weg der Weltwirtschaft zur Netto-Null schwierig und komplex, doch können Investoren auf vielerlei Art für Verbesserungen sorgen und vielleicht auch vom Kilmaschutz profitieren.
Noch bleibt viel zu tun. Einige der Sektoren mit dem größten Treibhausgasausstoß machen aber schon Fortschritte. Hier entstehen neue Anlagechancen auf dem Weg zur Netto-Null.
Alle diese Sektoren durchlaufen einen massiven Wandel, der neben Gewinnern auch Verlierer bringen wird. Dies gilt für die Branchen selbst, aber auch für die Investoren.
Assetmanager müssen ihre Portfolios deshalb anpassen und einen Beitrag zur Energiewende leisten – nicht nur, um die Erträge ihrer Kunden zu sichern und zu steigern, sondern auch um die Zukunft nachhaltiger und emissionsärmer zu machen.
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