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Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit 2025: Klimafolgenanpassung und Risikomanagement

Im Überblick
Klimafolgenanpassung wird immer wichtiger. Das betrifft Gesundheitsvorsorge, Infrastruktur und Wasser.
Die unsichere Weltlage und die zunehmende Deregulierung könnten Klima- und Umwelt-schutz schwächen.
Das ändert aber nichts an den wachsenden operativen und finanziellen Klimarisiken. Un-ternehmen müssen sie bei Risikoanalysen und in der Finanzplanung immer mehr berück-sichtigen.
Die Risiken sind auch immer enger korreliert, was verantwortliche Investoren und die Politik nicht ignorieren dürfen.
KI ist für Innovationen sicherlich wichtig. Damit die Künstliche Intelligenz dem Gemeinwohl nützt, muss sie aber sinnvoll reguliert werden. Hier ist die Politik gefragt.

2024 standen Klimarisiken und die unsichere Weltlage im Mittelpunkt, und oft kam es hier zu Konflikten. Würde man sich wirklich weiter um mehr Nachhaltigkeit bemühen? 2025 dürfte vor allem Trumps „antigrüne“ Agenda im Blickpunkt stehen. Wie allgemein erwartet, verfügte er gleich am ersten Tag nach seiner Rückkehr ins Weisse Haus den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen und schaffte Beschränkungen bei der Öl- und Gasförderung ab. Unabhängig von der US-Politik rechnen wir aber damit, dass die Klimafolgenanpassung für alle wichtig bleiben wird, mit Auswirkungen auf Klima-, Sozial- und Umweltpolitik.


Finanzrisiken durch den Klimawandel

Die finanziellen Folgen des Klimawandels werden mit jedem Extremwetterereignis klarer – die Temperaturen steigen, Stürme nehmen zu, in manchen Regionen werden Dürren häufiger, in anderen extreme Niederschläge. Das alles ist nicht ohne finanzielle Risiken. Es kommt zu Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, Lieferengpässen und höheren Kosten für Versicherungen. All das kann die Unternehmensgewinne schmälern und zu einem systemischen Risiko für den Finanzsektor werden – mit Auswirkungen auf das Vermögen, die Gesundheit und das Leben der Menschen und auf die politische Stabilität.

Seit 2000 hat der Klimawandel Schäden von über 3,6 Billionen US-Dollar angerichtet. Wenn nicht schnell gehandelt wird, könnte das Welt-BIP bis 2100 um insgesamt 22% fallen.1  Unternehmen, die sich nicht vorbereiten, könnten bis 2050 allein durch die physikalischen Folgen 5% bis 25% Umsatz einbüssen.2  Höhere Kosten durch CO2-Bepreisung oder andere Vorschriften könnten in manchen emissionsintensiven Sektoren die Kosten um weitere 50% des Umsatzes steigen lassen.3

Leider scheint die Politik weitere Klimaschutzmassnahmen weltweit aber eher zu verzögern als zu forcieren. In Regionen mit einer schon jetzt recht weit entwickelten Regulierung könnte eine Vereinfachung durchaus angeraten sein, um Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Ein genereller Abbau von Klimaschutzvorschriften wäre aber problematisch. Viele Unternehmen würden dann wohl wieder sehr viel kurzfristiger denken, statt sich mit mittelfristigen Themen wie der CO2-Bepreisung zu befassen. Und doch sind die klimabedingten operativen und finanziellen Risiken schon jetzt beachtlich. Unternehmen müssen sie daher in ihren Risikoanalysen und der Finanzplanung immer stärker berücksichtigen.

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Die Kosten von Extremwetterereignissen

Die wirtschaftlichen Folgen von Extremwetterlagen dürften – neben den Folgen für die Menschen und den sozialen Kosten – für die Politik immer wichtiger werden. Extremwetterereignisse werden häufiger – und teurer. Nach einer Studie der International Chamber of Commerce (ICC) verursachten sie allein im letzten Jahrzehnt weltweit Kosten von über 2 Billionen US-Dollar.4

Die offiziell erfassten Schäden sind vor allem in bevölkerungsreichen Ländern entstanden, mit grossen Volkswirtschaften und etablierten Institutionen. Vor allem diese Länder berichten über solche Wetterphänomene – auch wenn gewisse Zweifel an der Berechnung bestehen. Am stärksten waren danach die USA betroffen, mit über 930 Milliarden US-Dollar Schadensaufwand in zehn Jahren, etwa 0,3% des BIP des Jahres 2023.5

Laut ICC-Studie stiegen die Kosten in den beiden letzten berücksichtigten Jahren (2022 und 2023) auf weltweit 451 Milliarden US-Dollar – fast ein Viertel der 2 Billionen US-Dollar im gesamten Zehnjahreszeitraum. Man schätzt, dass allein die Brandkatastrophe in Los Angeles in diesem Jahr Schäden und Folgekosten in Höhe von über 250 Milliarden US-Dollar verursacht hat.6

Was aber bedeutet das für Investoren? Sie müssen eine Reihe wichtiger Fragen beantworten: Wie beurteilen Unternehmen die Relevanz von Klimarisiken? Was sind ihre wichtigsten Folgen? Welche Länder und Wirtschaftszweige sind am stärksten gefährdet? Wie viel wird investiert, um Geschäftsmodelle krisenfester zu machen, auch beim Einkauf von Rohstoffen?

Selbst kleinste Hinweise auf zunehmende physikalische Risiken und Übergangsrisiken können den Unternehmenswert schmälern. Da wäre es unklug, einfach nur abzuwarten, zumal Klimarisiken nicht linear sind. Sie sind oft nur schwer prognostizierbar, und Kipppunkte spielen eine wesentliche Rolle. Unternehmen müssen mehr in Szenarien denken und Überlebensstrategien entwickeln. Sie müssen sich gleichermassen auf eine um 3 °C wärmere Welt als auch auf eine echte Dekarbonisierung vorbereiten.

Mache Unternehmen sprechen lieber über ihre Finanzstrategien als über Klima- und Umweltschutz. Wir halten das aber für zwei Seiten derselben Medaille.

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Gesundheit und Folgen für Städte

Um die Auswirkungen des Klimawandels einschliesslich seiner sozialen Folgen zu mindern, muss man sich vorbereiten. Das betritt unterschiedlichste Bereiche – Küsten- und Infrastrukturschutz, Landwirtschaft und Grossstädte weltweit.

Nach einer Schätzung des World Economic Forum könnten in diesem Jahrhundert BIP-Einbussen von 10% bis 15% verhindert werden, wenn man nur 2% bis 3% des kumulierten Welt-BIP in die Klimafolgenanpassung investierte. Das WEF schätzt ausserdem, dass hier zurzeit Erträge von 2 bis 19 US-Dollar je investiertem Dollar möglich sind.7

Wie wir an anderer Stelle bereits skizziert haben,8  muss sich insbesondere auch das Gesundheitssystem auf die Erderwärmung vorbereiten. Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen brauchen zweifellos am dringendsten Geld dafür. Für dieses Jahrzehnt erwartet man einen jährlichen Bedarf von mindestens 11 Milliarden US-Dollar für die Krankheitsbekämpfung und die Verbesserung von Gesundheitssystemen und Gesundheitsinfrastruktur, schätzt die UN.9  Bei hitzebedingten Krankheiten, Atemwegsproblemen, Pandemien und durch Vektoren (wie Mücken oder Zecken) übertragenen Infektionskrankheiten wie Malaria ist der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit eindeutig. Das erfordert bessere Vorwarnsysteme und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Viele Studien haben gezeigt, dass nicht genug investiert wird, um die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu mindern. Nur 6% der Ausgaben für die Klimafolgenanpassung und 0,5% der länderübergreifenden Klimahilfen entfallen zurzeit auf Projekte zum Schutz oder zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit.10

Gerade in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen ist es nicht einfach, mehr Geld für die Gesundheitsvorsorge bereitzustellen. Schliesslich sind diese Länder oft hoch verschuldet, und die Verwaltung arbeitet nicht unbedingt effizient. Um die Finanzierung zu gewährleisten, ist ein stakeholderübergreifender Ansatz nötig, mit regionaler und internationaler Zusammenarbeit sowie Public-Private-Partnerships. Schon jetzt widmen sich Stiftungen wie die Rockefeller Foundation dem Thema. Sie analysieren, was funktioniert und wo es Defizite gibt, und versuchen, lokale Organisationen von Anfang an einzubinden, damit nicht am Bedarf vorbeigeplant wird.11

Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten und Agglomerationen.12  Die Kommunalverwaltungen haben daher wichtige Aufgaben bei der Planung und beim Umgang mit klimabedingten Gesundheitsnotlagen. Oft ist die Vorbereitung aber unzureichend, nicht zuletzt, weil es an Geld fehlt. Nicht einmal eine von vier Städten hat einen Klimaanpassungsplan, und 70% haben keinen Zugang zu einem Frühwarnsystem bei drohenden Extremwettereignissen.13

Institutionelle Investoren müssen hier eine Rolle spielen, indem sie Regierungen und Kommunalverwaltungen zu mehr Einsatz drängen. Die Behörden wiederum müssen bei der Datenbeschaffung mit Wetterämtern zusammenarbeiten, die örtlichen Folgen von Extremwetterereignissen analysieren und lokale Koordinationszentren einrichten, um die Folgen zu mindern und frühzeitig zu reagieren.

Parametrische Versicherungen für den Katastrophenfall, die schon dann Leistungen auszahlen, wenn es zu bestimmten Extremwetterereignissen kommt, können hierzu beitragen. Die Betroffenen erhalten dann nicht nur schneller Geld, sondern werden auch vor bislang nicht gedeckten Risiken geschützt. Das hilft den Menschen in den betroffenen Regionen und den Unternehmen, wenn sich das Klima ändert.

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Der Wert des Wassers

Die Klimakrise hat auch die zweifache Wasserkrise verschärft – das Quantitätsproblem (zu viel oder zu wenig Wasser) ebenso wie das Qualitätsproblem. Beides betrifft Industrie- und Entwicklungsländer gleichermassen, wenn auch unterschiedlich stark und mit unterschiedlichen Folgen. In den Entwicklungsländern ist Wasser ein lebenswichtiges Thema. Eine funktionierende Wasserversorgung ist dringend nötig, um Gesundheit und Ernährungssicherheit zu verbessern. Notfallprogramme reichen hier nicht mehr aus. Nötig ist eine strukturell bessere Finanzierung, aber das ist nicht einfach. Eine aktuelle Studie schätzt, dass 4,4 Milliarden Menschen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.14  Das wären doppelt so viele wie von den UN berechnet.15

Für die Entwicklungsländer war Wassermangel immer schon ein wichtiges Thema, aber jetzt müssen sich auch die Industrieländer mehr und mehr damit auseinandersetzen. Manche Regionen erleben längere Dürren. Die kalifornischen Waldbrände im Winter zeigen, was Dürren anrichten können und wie sie an Häufigkeit zunehmen. Aber auch in anderen US-Staaten wie Texas und Nevada wird Wasserknappheit zu einem grossen Risiko. In manchen Regionen könnte der Wasserverbrauch des Energiesektors zunehmend in den Blickpunkt geraten. Es muss beispielsweise verhindert werden, dass es der Landwirtschaft an Wasser fehlt.

Neben der Wasserknappheit ist die Wasserqualität das zweite grosse Thema. Vor allem in den Entwicklungsländern leiden Wasserinfrastruktur und Kanalisation besonders stark unter Überschwemmungen, was leicht Seuchen auslösen kann. Aber auch die Industrieländer machen sich über die Wasserqualität zunehmend Gedanken. Dabei geht es um Verschmutzung und alternde Leitungssysteme. Man schätzt, dass das Trinkwasser fast eines Viertels der amerikanischen Haushalte verunreinigt ist, unter anderem durch Arsen und Kolibakterien. Über zwei Millionen Amerikaner haben zu Hause kein sauberes Trinkwasser.16

Investoren müssen den Wert des Wassers daher ernster nehmen. Sie müssen eine bessere Wasserversorgung und ein besseres Abwassersystem in den Entwicklungsländern finanzieren, Infrastrukturprojekte sowie Entwässerungssysteme ermöglichen. Chancen gibt es für Aktien- wie für Anleiheninvestoren gleichermassen, nicht zuletzt durch grüne Anleihen (Green Bonds).17

In den Industrieländern wird der Wert des Wassers unserer Ansicht nach aber noch immer unterschätzt. Hier ist mehr Engagement nötig, denn noch immer nimmt die Politik Wasserrisiken und ihre Folgen nicht ernst genug. Etwa 19% des Trinkwassers weltweit wird von Industrie und Energieversorgern genutzt.18  In den reichen Ländern sind es durchschnittlich 17%, in den armen hingegen nur 2%.19

Vor allem sieben Sektoren – Lebensmittel, Textilien, Energie, Industrie, Chemie, Pharmazie und Bergbau – verbrauchen enorme Mengen an Wasser und sind weltweit auch für einen erheblichen Teil der Wasserverschmutzung verantwortlich.20  Etwa 80% des Abwassers bleiben ungeklärt.21  Das hat direkte Folgen für Investoren. Verantwortliche Eigentümer müssen sich unbedingt mit den Themen Wasserentnahme, Wassernutzung und Wasseraufbereitung befassen.

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Risiken für die Weltmeere

Wegen der Folgen der Erderwärmung und des Artensterbens muss dringend etwas für den Schutz der Weltmeere getan werden. Wir haben schon darüber geschrieben, dass die Ozeane sehr viel CO2 aufnehmen.22  Es gibt viele Belege dafür, dass sie bis zu 30% der anthropogenen CO2-Emissionen resorbieren.23  Ausserdem beherbergen sie unzählige Arten.

Wegen ihrer immer stärkeren wirtschaftlichen Nutzung als Nahrungs- oder Rohstoffquelle dürfen nachhaltige Investoren und verantwortungsbewusste Eigentümer die Meere nicht ignorieren. Nötig sind Lobbyarbeit, Forschungsfinanzierung und Engagement, wobei Meeresverschmutzung (auch durch Abfälle) und Überfischung die wichtigsten Themen sein müssen. Wir alle kennen Plastikmüll, auf den bis zu 80% der Meeresverschmutzung entfallen.24  Er ist ein weiteres wichtiges Engagementthema für Investoren.

Mit der Ocean Benchmark der World Benchmarking Alliance lassen sich 125 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen identifizieren und beurteilen25  – darunter Seeschifffahrt, Offshore-Windenergie, Schiffstechnik und Schiffsbau, Hafenbetrieb und Chemie. Investoren können diese Informationen helfen. Wir sähen es allerdings gerne, wenn aufgrund der Überfischungsrisiken auch einige Unternehmen aus der Lebensmittelbranche einbezogen würden.

Im Juni 2025 findet in Nizza die UN Ocean Conference statt.26  Sie könnte ein wichtiger Meilenstein für den Schutz des Lebens unter Wasser sein (eines der UN-Nachhaltigkeitsziele27 ). Man wird die Ergebnisse genau beobachten, auch die Fortschritte in der Forschung.

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Künstliche Intelligenz: Auf Regulierung und die Politik kommt es an

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich immer weiter, von der Entdeckung von Krankheiten bis zu neuen KI-Assistenten für komplexe Aufgaben. KI kann die Produktivität in unterschiedlichen Sektoren steigern. Auch wenn unklar ist, wann was erreicht wird, gilt es dabei einiges zu beachten. Klug eingesetzt, kann KI auch für Innovationen sorgen.

Auch beim Klimaschutz kann KI wesentliche Aufgaben übernehmen, etwa die Verbesserung von Modellen sowie die Erhebung, Strukturierung und Zusammenfassung von Daten, indem sie Zusammenhänge und Korrelationen erkennt. Notenbanken, Geschäftsbanken und Versicherungen hätten dann bessere Informationen und könnten zielführender handeln.

Natürlich kann die neue Technologie in falsche Hände geraten. So wurde die rumänische Präsidentschaftswahl 2024 annulliert, da man fürchtete, dass das Ausland über soziale Medien Einfluss genommen und den rechtsextremen Kandidaten Călin Georgescu in die Stichwahl gebracht hatte.

Die EU widmet sich solchen Problemen im neuen Cybersicherheitsgesetz. Für Anleger könnte unterdessen das Thema mentale Gesundheit, vor allem von jungen Menschen, interessant werden.

Auch für Verteidigung und Diplomatie lässt sich KI einsetzen; es geht also auch viel um Einflussnahme und staatliche Souveränität. Damit neue Technologien wie KI keine Schäden anrichten und ihr volles Potenzial entfalten können, ist daher eine umfassende Regulierung nötig.

Der Elefant im Raum ist aber die Energienachfrage. Je mehr KI genutzt wird, desto mehr Datenzentren sind nötig und desto stärker steigt der Energieverbrauch. Schon jetzt entfallen 1% bis 2% der Weltenergienachfrage auf Datenzentren, ähnlich viel wie auf die Luftfahrt.28  Man schätzt, dass es 2030 durchaus 21% sein könnten.29

Auch die Emissionen nehmen zu. In seinem Nachhaltigkeitsbericht 2024 gab der Technologieriese Microsoft zu, dass seine Scope-3-Emissionen 2020 bis 2023 um etwa 30% gestiegen seien, vor allem durch den Bau neuer Datenzentren.30

Insgesamt sind die Auswirkungen von KI und Datenzentren auf den Anstieg der Weltstromnachfrage aber eher gering – zumindest im Vergleich zum Gesamteffekt von Wirtschaftswachstum, Elektromobilität und vor allem Klimaanlagen.31

Tatsächlich scheint es, als würden die häufigeren Hitzewellen sehr viel grössere Auswirkungen auf die Stromnachfrage haben.32  Auf lokaler Ebene ist aber mitunter KI die grössere Herausforderung. In grossen Volkswirtschaften wie den USA, China und der Europäischen Union entfallen etwa 2% bis 4% der gesamten Stromnachfrage heute auf Datenzentren. Weil sie sich aber meist in enger Nachbarschaft zueinander befinden, können die lokalen Auswirkungen auf die Stromnachfrage grösser sein. So nutzen sie in mindestens fünf US-Staaten über 10% des Stroms, und in Irland sind es sogar mehr als 20%.33

Auch die Nutzung von KI durch Haushalte und Unternehmen hat grosse Auswirkungen auf die Stromnachfrage. Wer sich ein Video ansieht, verbraucht sehr viel mehr Strom als jemand, der einen Text liest. Wir glauben auch nicht, dass Haushalte unbedingt rechenintensivere Versionen KI-basierter Chat-Tools brauchen. Ob der KI-Sektor selbst, Haushalte oder Unternehmen – man muss stets darauf achten, ob Energieverbrauch und Emissionen von KI in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen. Das erfordert einen stakeholderübergreifenden Ansatz.

Nicht vergessen sollte man auch den Kühlwasserbedarf – vor allem in Regionen, wo schon jetzt Wasserknappheit herrscht. Im Nachhaltigkeitsbericht 2024 schreibt Google, dass die Datenzentren des Unternehmens 2023 6,1 Milliarden Gallonen Wasser verbraucht hätten – 17% mehr als ein Jahr zuvor. Googles Stromnachfrage stieg ähnlich stark.34

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Chancen durch korrelierte Risiken

Die operativen, sozialen und finanziellen Risiken des Klimawandels zeigen sich schon jetzt. Sie dürften weiter zunehmen und Unternehmen, Finanzinstituten und den Menschen schaden. In manchen Ländern kam es zwar zu einer Gegenbewegung, doch dürfte auch weiterhin etwas gegen Umwelt- und Sozialrisiken getan werden, nicht zuletzt wegen ihrer finanziellen Folgen. Wir haben keine Wahl. Alle müssen aktiv werden, auch der Finanzsektor und die Aufsichtsbehörden.

Klimafolgenabsicherung kann aber auch eine Chance sein – für Unternehmen und Investoren, im Aktien-, Anleihen- und Infrastrukturbereich.

Dennoch muss man realistisch bleiben. Über die Netto-Null wurde zwar viel geredet, und es wurden langfristige Ziele formuliert, aber auf die Worte folgten zu wenige Taten. Es wurde nur wenig Greifbares erreicht, gerade dort, wo kurzfristiger Handlungsbedarf besteht.

Im aktuellen politischen Umfeld könnte sich das aber ändern. Vielleicht wird man pragmatischer und achtet mehr auf das Hier und Jetzt. Die Klimapolitik der neuen US-Administration macht Sorgen. Die übrigen Länder sollten sich dadurch aber nicht von ihrem Kurs abbringen lassen.

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