Soziale Inklusion bedingt finanzielle Inklusion. Welche Investmentchancen gibt es?

Finanzielle Inklusion: Erhebliche Fortschritte in den Emerging Markets

Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen wie Bankkonto, Kredit, Versicherung oder Sparprodukt ist weltweit ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit der Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Finanzielle Inklusion ist die Grundlage für gesellschaftliche Anerkennung. Dennoch hatten nach Angaben der Weltbank 2018 weltweit 1,7 Milliarden Erwachsene kein Bankkonto¹ . Aber das Angebot an grundlegenden Finanz- und Bankdienstleistungen in den Schwellenländern wächst, beispielsweise durch Mikrofinanzierung oder Onlinezugänge über das Mobiltelefon.

Finanzieller Ausschluss betrifft auch Menschen in Industrieländern, häufig jene mit prekären oder schlecht bezahlten Arbeitsstellen. Aus unserer Sicht besteht an finanzieller Inklusion ein enormer Bedarf, und sie ist maßgeblich für den sozialen Fortschritt. Sie ist aber auch ein spannendes Investmentthema für Anleger, die Erträge erzielen und zugleich etwas bewirken wollen.

Einige Unternehmen, in die wir investieren, bieten eine Lösung für beide Ziele, beispielsweise die indonesische Bank PT Bank Rakyat Indonesia. In Indonesien, dem viertbevölkerungsreichsten Land der Welt² , ist der Bedarf an finanzieller Inklusion enorm. Die Bank Rakyat ist einer der wichtigsten Akteure im Bereich Mikrofinanzierung und hat schon fast 12 Millionen Menschen³ in Indonesien einen Kredit gegeben.

Außerdem sind wir in die HDFC Bank investiert, einen indischen Finanzdienstleister, der vor allem in ländlichen Regionen und für Klein- und Kleinstunternehmen aktiv ist. Die Bank hilft, den Zugang zu Banking-Leistungen im Land zu verbessern, und leistet damit vermutlich auch einen Beitrag zur Entwicklung der indischen Wirtschaft.

Technologie, die digitale Anbindung ermöglicht

Digitale Anbindung bedeutet Zugang zu Technologie für alle, aber auch die Vermittlung der digitalen Fähigkeiten, die die Menschen benötigen, um sich sozial und wirtschaftlich besser zu integrieren. Vor allem in den letzten Jahrzehnten hat sich die digitale Welt sehr stark weiterentwickelt. Innovative Technologien verändern unser Leben. In Schwellenländern ermöglicht die Verbreitung von digitalen Dienstleistungen neuen Akteuren, günstige innovative Lösungen zu konzipieren – und den Zugang für unterversorgte Bevölkerungsgruppen zu verbessern.

Beispielsweise bietet PagSeguro Digital aus Brasilien digitale Zahlungsdienstleistungen für Mikrounternehmen. Aus der einstigen Online-Zahlungsplattform ist ein großes Unternehmen mit einem großen Angebot geworden. So operiert seine Onlinebank PagBank über eine mobile App und erreicht damit Menschen, die wenig Zugang zu Banking-Leistungen haben.

Die Entwicklung dieser digitalen Dienstleistungen wäre ohne eine solide Infrastruktur nicht möglich. Deshalb sind wir in Unternehmen wie Helios Towers investiert, das Sendemasten baut und in mehreren afrikanischen Ländern betreibt. Sie helfen den großen Telekommunikationsunternehmen, die Unternehmen und Privatpersonen Telefonie- und Datenübermittlungsdienste bieten – in Regionen mit wenig oder gar keiner Festnetzinfrastruktur. Deshalb ist das Geschäftsmodell von Helios Towers wichtig für die Gesellschaft, auch weil es den Zugang zu digitalen Banking-Leistungen ermöglicht.

Gesellschaftlicher Fortschritt und mehr Inklusion

Der Zugang zu Banking-Leistungen ist ein wichtiger Fortschritt und ermöglicht einen sozialen Aufstieg, durch den Menschen Teil einer nachhaltigen Gesellschaft werden können. Unterdessen ermöglicht und verbessert die Technologie den Zugang zu Banking-Leistungen sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern – und fördert damit die Inklusion. Wir sehen weiterhin Investmentchancen sowohl bei Finanzdienstleistern als auch bei Technologieunternehmen, die ihnen den Kontakt zu Kunden in unterversorgten Ländern ermöglichen.

Die hierin genannten Unternehmen dienen nur zur Illustration. Ihre Nennung ist keine Anlageberatung und keine Empfehlung von AXA IM.