Fed senkt Leitzins zum dritten Mal in Folge; Euroraum stagniert weiterhin
Alles Wichtige auf einen Blick
Auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung hat die US-Notenbank Fed ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Mit dieser dritten Senkung in Folge liegt der Leitsatz nur noch in einer Spanne von 4,25% bis 4,50%. Für 2025 signalisierten die Währungshüter eine Verlangsamung der Lockerung. Nach den 100 Basispunkten in diesem Jahr sind wohl nur 50 Basispunkte angedacht. AXA IM geht von einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte im März und einer anschliessenden Zinspause bis Ende 2025 aus. Die Bank of England liess ihren Leitzins bei 4,75%. In den USA wurde die Schätzung des BIP-Wachstums im 3. Quartal von 2,8% p.a. auf 3,1% p.a. aufwärts korrigiert. Im 2. Quartal war die Wirtschaftsleistung um 3% p.a. gestiegen.
Nachrichten aus aller Welt:
Die Euroraum-Wirtschaft hat im Dezember abermals stagniert. Nach der Vorabschätzung des Einkaufsmanagerindex scheint sich die aber Lage etwas verbessert zu haben Nach seinem Anstieg von 48,3 Punkten im November auf jetzt 49,5 lag der Gesamtindex (Dienstleistungen und Fertigungssektor) allerdings weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Trotz der Konjunkturbelebung gegenüber dem Zehn-Monats-Tief im November ist die Zahl der Auftragseingänge gefallen. Die amtlich bestätigte Euroraum-Jahresinflation betrug im November 2,2%. Damit war sie höher als die 2% im Oktober aber niedriger als die 2,4% vor zwölf Monaten.
Zahl im Fokus: 600 Milliarden Dollar
Nach einem Bericht von Reuters haben Anleger 2024 über 600 Milliarden US-Dollar in internationale Anleihefonds investiert. Angesichts der Abkühlung der Inflation auf die Nähe der Zielwerte haben viele Zentralbanken begonnen, ihre Zinsen zu senken. Anleger nutzen die Gelegenheit, sich die derzeit noch höheren Renditen zu sichern – insbesondere mit Blick auf die Unwägbarkeiten des Jahres 2025. Den im Bericht zitierten Daten des EPFR zufolge sind bis Mitte Dezember 2024 rund 617 Milliarden US-Dollar in Anleiheportfolios geflossen (nach 250 Mrd. USD Abflüssen im Jahr 2022). Damit wurden die 2021 verzeichneten Mittelzuflüsse von 500 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr deutlich übertroffen, sodass 2024 ein Rekordjahr werden dürfte. Aktien verzeichneten im Zuge neuer Allzeithochs an den Börsen Mittelzuflüsse in Höhe von 670 Milliarden US-Dollar.
Wissenswert
Polarisierung: Dieser Begriff wurde kürzlich vom Merriam-Webster Dictionary zum Wort des Jahres 2024 gekürt. Das Wörterbuch definiert Polarisierung als „Teilung in zwei scharf abgegrenzte Gegensätze und insbesondere einen Zustand, in dem die Meinungen, Überzeugungen oder Interessen einer Gruppe oder Gesellschaft nicht mehr entlang eines Kontinuums verlaufen, sondern sich an entgegengesetzten Extremen konzentrieren“. In den Medien war „Polarisierung“ in diesem Jahr häufig zu lesen und zu hören, vor allem im Rahmen der Berichterstattung über die ideologischen Gegensätze, die den US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 kennzeichneten.
Das bringt die Woche
Am Montag werden endgültige Zahlen zum britischen BIP-Wachstum im 3. Quartal bekanntgegeben. Am Dienstag veröffentlichen die Bank of Japan und die Reserve Bank of Australia die Protokolle ihrer letzten Zinssitzungen des Jahres 2024. Beide Zentralbanken hatten ihre Leitzinsen unverändert gelassen. Japan stellt zudem am Mittwoch seinen wirtschaftlichen Frühindikatorindex und am Freitag seine aktuelle Arbeitslosenquote vor. Ebenfalls für Freitag ist der S&P/Case-Shiller-Index der US-Eigenheimpreise zu erwarten.
Rechtliche Hinweise