Nachlassendes US-Wachstum im 3. Quartal, BoJ lässt Leitzins unverändert
Alles Wichtige auf einen Blick
Nach einer Vorabschätzung ist die US-Wirtschaft im 3. Quartal um 2,8% p.a. gewachsen – schwächer als im 2. Quartal (3,0%), aber in etwa so stark wie prognostiziert. Wachstumstreiber waren insbesondere der private Konsum, die Exporte und die Staatsausgaben. Belastet haben dagegen die nachlassenden Investitionen in Wohnimmobilien. Die Euroraum-Wirtschaft legte im 3. Quartal um 0,4% zu. Damit übertraf sie sowohl die Erwartungen als auch das Wachstum im 2. Quartal (0,2%). Ein Grund für den Anstieg war der Olympia-Effekt, der dem französischen BIP Auftrieb gab. Unterdessen ist die Euroraum-Inflation im Oktober überraschend kräftig von 1,7% auf 2,0% gestiegen und entsprach damit dem Zielwert der EZB.
Nachrichten aus aller Welt:
Wie von den Märkten erwartet hat die Bank of Japan (BoJ) ihren kurzfristigen Leitzins auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung unverändert bei 0,25% gelassen, dem höchsten Niveau seit 2008. Diese Entscheidung fiel inmitten politischer Ungewissheit im Zuge der Wahl in Japan, bei der die regierende Koalition ihre Mehrheit verlor. Allerdings wies die BoJ darauf hin, dass die Risiken im Zusammenhang mit der US-Wirtschaft etwas abgeklungen seien. Insgesamt klang ihre Stellungnahme zuversichtlich. So signalisierten die Währungshüter mögliche weitere Zinserhöhungen für den Fall, dass sich die Konjunktur weiterhin erwartungsgemäss entwickelt. AXA IM geht davon aus, dass die BoJ mit ihrer nächsten Anhebung um 0,25% bis Anfang 2025 warten wird.
Zahl im Fokus: 2.800 Dollar
Der Goldpreis ist letzte Woche auf ein neues Hoch gestiegen. Eine Feinunze war am Mittwoch 2.800 USD wert. Damit hat sich das Edelmetall seit Anfang des Jahres um ein Drittel verteuert. Der Goldpreis hat im 3. Quartal eine Reihe an Rekorden gebrochen. Nach Berichten des Branchenverbands World Gold Council wurde erstmals Gold im Wert von 100 Milliarden US-Dollar nachgefragt. Der enorme Preisanstieg dürfte der hohen Nachfrage angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen, der erwarteten geldpolitischen Lockerung und des offenen Ausgangs der Präsidentschaftswahlen in den USA zu verdanken sein. Gold wird von Anlegern in der Regel als sichere Anlage in Zeiten hoher Ungewissheit betrachtet.
Wissenswert:
Globaler Naturschutzfonds
Ein zur Umsetzung und Finanzierung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal (GBF) eingerichteter Fonds. Ziel des GBF ist es, das Artensterben bis 2030 zu stoppen. Auf dem diesjährigen UN-Biodiversitätsgipfel COP16 haben acht Regierungen zusätzliche Einzahlungen in Höhe von 163 Millionen US-Dollar in den Globalen Naturschutzfonds (GBFF) angekündigt. Damit betragen die Finanzierungszusagen für den GBFF insgesamt knapp 400 Millionen US-Dollar, was allerdings nicht einmal 2% der von den Vertragsstaaten bis Ende 2025 zugesagten Summe entspricht. Das Geld soll Ländern dabei helfen, wichtige Ökosysteme zu bewahren und instand zu setzen sowie ihre Biodiversitätsstrategien und -Governance auszubauen.
Das bringt die Woche
Im Mittelpunkt des Interesses werden diese Woche die USA stehen, wo am Dienstag die Präsidentschaftswahlen stattfinden. Auch geldpolitisch wird die Woche spannend: Am Dienstag tagt die australische Notenbank zum Zinsentscheid, gefolgt von den Zinssitzungen der Bank of England sowie der US-Notenbank Fed am Donnerstag. Am Dienstag kommen die Gesamt-Einkaufsmanagerindizes für China, die USA, Grossbritannien und Kanada am Dienstag heraus. Am Mittwoch folgen die entsprechenden Zahlen für den Euroraum. Am Freitag schliesslich veröffentlicht Kanada seine Arbeitslosenquote.
Rechtliche Hinweise