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US-Wirtschaft legt überraschend stark zu, China lockert die Geldpolitik, um das Wachstum zu beleben


Alles Wichtige auf einen Blick

Die US-Wirtschaft ist im 2. Quartal überraschend stark um 2,8% p.a. gewachsen. Die Marktteilnehmer hatten mit nur 2,0% gerechnet, und im 1. Quartal hatte das Wachstum nur 1,4% p.a. betragen. Zurückzuführen war der stärkere Zuwachs vor allem auf höhere Ausgaben der Privathaushalte, sowohl für Produkte als auch für Dienstleistungen. Trotz dieser unerwartet guten Zahlen spricht die insgesamt verzeichnete Abkühlung weiterhin für eine geldpolitische Lockerung der US-Notenbank Fed im September und Dezember. Unterdessen konnte sich Vize-Präsidentin Kamala Harris nach dem Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen die Unterstützung einer Mehrheit der demokratischen Delegierten für ihre Nominierung sichern. Die offizielle Bekanntgabe ihrer Wahlkandidatur dürfte im Vorfeld des Parteitags der US-Demokraten zwischen dem 1. und dem 7. August erfolgen.


Nachrichten aus aller Welt

China hat letzte Woche mehrere Leitzinssätze gesenkt, um angesichts des schleppenden Wirtschaftswachstums die Kreditaufnahme und den Konsum zu beleben. Die chinesische Zentralbank (PBoC) verringerte sowohl ihren einjährigen und fünfjährigen Leitzinssatz (um jeweils 10 Basispunkte) als auch ihren kurzfristigen Leitzins und die Sätze für Geldmarktgeschäfte. Kurz darauf wurde auch der Zins der mittelfristigen Kreditfazilität um 20 Basispunkte zurückgenommen, was als weitere Massnahme zur Förderung des Wachstums gewertet wird. Im 2. Quartal war das chinesische Wirtschaftswachstum mit 4,7% gegenüber dem Vorjahr unerwartet schwach ausgefallen. Im 1. Quartal hatte es 5,3% betragen.

Zahl im Fokus: 50,1

Im Euroraum war Konjunktur im Juli so schwach wie seit fünf Monaten nicht mehr. Wie aus der ersten Schätzung der Einkaufsmanagerindizes (PMIs) hervorgeht, lag dies an einem rapiden Abschwung im verarbeitenden Gewerbe, der durch die (langsamere) Expansion im Dienstleistungssektor nur teilweise ausgeglichen wurde. Der Gesamt-PMI für den Euroraum ging von 50,9 im Juni auf 50,1 zurück, bleib aber damit über der 50 Marke, die die Grenze zwischen Wachstum und Schrumpfung darstellt. Die Auftragseingänge sind den zweiten Monat in Folge gesunken, und das Geschäftsklima fiel auf seinen niedrigsten Stand seit sechs Monaten. Mit einem Rückgang von 45,8 auf 45,6 Punkte verzeichnete der Euroraum-Industrie-PMI seine schlechteste Entwicklung seit Anfang des Jahres. Der Dienstleistungs-PMI ging im Juli von 52,8 auf 51,9 zurück.


Wissenswert

NeuralGCM: Ein neues KI-Modell, das vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage und Google entwickelt wurde und seinen Gründern zufolge präzisere langfristige Wetter- und Klimasimulationen ermöglicht. Die Technologie, die zur Bewältigung von Folgen des Klimawandels wie Hochwasser und Waldbränden beitragen könnte, verknüpft maschinelles Lernen mit herkömmlichen atmosphärischen Vorhersagetools, um jahrzehntelange Klimatrends sowie Extremwetterereignisse schneller als klassische Prognosen und genauer als rein KI-gestützte Modelle vorherzusagen. Während derzeit nur Daten zur Erdatmosphäre in die Modellierung einfliessen, unterstreichen die Entwickler, dass möglicherweise auch weitere Komponenten des Klimasystems wie Ozeane und CO2-Zyklen abgedeckt werden könnten.

Das bringt die Woche

Die kommende Woche dreht sich fast alles um die Geldpolitik: Am Mittwoch halten sowohl die Fed als auch die Bank of Japan ihre Zinssitzungen ab, gefolgt von der Bank of England am Donnerstag. Konjunkturdaten für den Euroraum kommen am Dienstag heraus, unter anderem die Vorabschätzung des BIP-Wachstums im 2. Quartal sowie eine Reihe von weiteren Erhebungen wie die aktuellen Zahlen zur Stimmung in der Wirtschaft und zum Verbrauchervertrauen. Am Mittwoch stellt die Währungsgemeinschaft ihre jüngsten Inflationszahlen vor. Die US-Arbeitslosenquote ist am Freitag zu erwarten.

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