
Ruhig bleiben und weitermachen
- 07 April 2025 (7 Minuten Lesezeit)
Im Überblick
Nach dem „Tag der Befreiung“ sind die US-Zölle zehn Mal so hoch wie vor Trump. Wenn sie nicht wieder sinken, wenn also die noch ausstehenden Verhandlungen nicht bald beginnen und eine schnelle Lösung gefunden wird, könnten die Kaufkraft der Verbraucher, die Gewinnmargen der Unternehmen und damit auch die Investitionen so stark zurückgehen, dass sich die USA in der zweiten Jahreshälfte mit einer Rezession konfrontiert sehen. Dann hängt es vor allem von der Bereitschaft der Fed ab, diesen Schock abzufedern. Wir haben kaum Zweifel daran, dass die Fed bei klaren Anzeichen für eine Verschlechterung der Arbeitsmarktlage ihren Zinssenkungszyklus wieder aufnimmt, aber aus unserer Sicht wird sich die Expansion in Grenzen halten. Die Zentralbank muss glaubwürdig bleiben, und die Fed-Vertreter werden das Risiko einer Überreaktion sehr ernst nehmen. Dann könnte es zu einem direkten Konflikt zwischen dem Weissen Haus und der Zentralbank kommen.
Auch Europa wird stark unter Druck geraten. Vielleicht fällt der Schock hier weniger gravierend aus als in den USA, aber die Euroraumwirtschaft war schon vor dem „Tag der Befreiung“ schwach, und die zusätzliche Belastung des Exports und des Vertrauens könnte auch hier gegen Ende des Jahres eine Rezession aufziehen lassen. Allerdings hat die EZB mehr Spielraum für eine Lockerung, weil die Inflation weiter zurückgeht. Die wichtigste Entscheidung für Europa ist die über mögliche Gegenmassnahmen. Aus unserer Sicht spricht viel dafür, sie vorzubereiten, aber nicht sofort umzusetzen. Wenn unsere Prognose stimmt, und die US-Wirtschaft schnell nachlässt, könnte sich das politische Klima in den USA ändern. Natürlich kann Europa die US-Politik nicht direkt beeinflussen, befände sich aber möglicherweise in einer besseren Position, wenn die Verhandlungen ernsthaft beginnen.
Die Entscheidungen der USA am 2. April wecken Erinnerungen an beängstigende Ereignisse der Geschichte wie den Smoot-Hawley Tariff Act im Jahr 1930, der die Grosse Depression verlängerte und dem Welthandel schadete. Der damalige protektionistische Teufelskreis war aber vor allem auf den Zusammenhang zwischen Handel und Goldstandard zurückzuführen. Heute haben die Regierungen mehr Möglichkeiten. Wenn sie ihre Nerven behalten, hat die alte regelbasierte Handelsordnung noch eine Chance.
Rechtliche Hinweise
Die Informationen dieser Internetseite richten sich an Anleger mit Sitz in der Schweiz.
Für die unberechtigte Nutzung der Internetseite übernimmt AXA Investment Managers Schweiz AG (AXA IM) keine Haftung.
Diese Webseite dient ausschliesslich Werbe- und Informationszwecken. Die publizierten Informationen und Meinungsäusserungen werden ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch bereitgestellt. Die in diesem Dokument von AXA IM zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung und können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
AXA Investment Managers Schweiz AG übernimmt keine Gewährleistung (weder ausdrücklich noch stillschweigend) für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der publizierten Informationen und Meinungsäusserungen. AXA Investment Managers Schweiz AG ist insbesondere nicht verpflichtet, nicht mehr aktuelle Informationen zu entfernen bzw. diese ausdrücklich als solche zu kennzeichnen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernimmt AXA IM für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.
Die Angaben auf der Internetseite der AXA Investment Managers Schweiz AG stellen weder Entscheidungshilfen für wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche oder andere Beratungsfragen dar, noch dürfen allein aufgrund dieser Angaben Anlage- oder sonstige Entscheidungen gefällt werden. Vor jeder Investitionsentscheidung sollte eine ausführliche und an der Kundensituation ausgerichtete Beratung erfolgen.
Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr und ist kein Indikator für zukünftige Anlageergebnisse und/oder die zukünftige Wertentwicklung oder Rendite einer Anlage. Wert und Rendite einer Anlage können steigen oder fallen und werden nicht garantiert.
AXA Investment Managers Schweiz AG