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Fed-Protokoll signalisiert langsamere Straffung, Flaute im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums


Alles Wichtige auf einen Blick

Die US-Zinsen dürften 2023 weiter steigen, wenn auch weniger schnell. Dies geht aus dem Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve hervor. Nach zehn Anhebungen in Folge hatte er im Juni eine Zinspause eingelegt, obwohl sich einige der Währungshüter für eine weitere Erhöhung um 25 Basispunkte ausgesprochen hatten – und fast alle davon ausgehen, dass im laufenden Jahr weitere Aufwärtsschritte erforderlich sein werden. Einige Teilnehmer merkten indes an, dass „eine weitere Verlangsamung der geldpolitischen Straffung angemessen“ sei, um die verzögerte Wirkung der restriktiveren Geldpolitik auf die Konjunktur beurteilen zu können. Unterdessen deuteten die ISM-Indizes darauf hin, dass die Industrieproduktion in den USA im Juni stärker nachgelassen hat, während die Dienstleistungen zugelegt haben.

Nachrichten aus aller Welt

Weltweit war die Industrietätigkeit im Juni rückläufig. Im Euroraum liessen ein Abschwung im Dienstleistungssektor und ein immer schärferer Einbruch der Industrieproduktion den von HCOB/S&P Global erhobenen Gesamt-PMI unter die Kontraktionsgrenze sinken. Der Index wurde nach einer ersten Schätzung von 50,3 Punkten auf 49,9 abwärtskorrigiert. Im Mai hatte er bei 52,8 gelegen. Werte unter 50 sind ein Hinweis auf eine schrumpfende Wirtschaft. In China sank der Caixin-Dienstleistungs-PMI mit 53,9 Zählern (nach 57,1 im Mai) auf ein Fünf-Monats-Tief, das eine schwache Binnennachfrage und eine zunehmend schleppende Erholung von den Pandemiefolgen widerspiegelte. Die Kennzahl für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor zusammengenommen lag im sechsten Monat in Folge oberhalb der Wachstumsschwelle. Aber auch sie ging von 55,6 Punkten im Mai auf 52,5 zurück.

Zahl im Fokus: 3,58%

Die japanischen Unternehmen haben ihren Mitarbeitern die grössten Gehaltserhöhungen seit 30 Jahren gewährt, wie eine Umfrage des japanischen Gewerkschaftsverbands Rengo ergab. Wie die Antworten von über 5.000 angeschlossenen Gewerkschaften zeigten, verständigte man sich in den Gehaltsrunden im Frühling auf ein Plus von durchschnittlich 3,58% – deutlich mehr als die 2,07% vom letzten Jahr und so viel wie seit von 1993 nicht mehr (+3,9%). Die Bank of Japan erklärte, sie werde an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten, bis deutliche Lohnsteigerungen erkennbar seien, und auch Premierminister Fumio Kishida legte nach Jahrzehnten mit stagnierenden Gehältern im Inselreich und angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten zuletzt einen Schwerpunkt auf das Thema Lohnwachstum.

Wissenswert:

El Niño-Südliche Oszillation: Ein natürliches Klimamuster im tropischen Pazifik, das sich aus dem Zusammenspiel von El Niño, der Erwärmungsphase der Meerestemperaturen, und der Abkühlungsphase La Niña ergibt. Das Einsetzen eines El-Niño-Ereignisses in Kombination mit dem fortwährenden Ausstoss von CO2 hat die durchschnittliche Erdtemperatur vergangene Woche auf einen Rekordwert steigen lassen: Erstmals lag sie über 17°C, wie das amerikanische National Center for Environmental Prediction meldete. Für die kommenden Monate wird aufgrund dieser Ursachen mit weiteren Temperaturrekorden und extremen Wetterereignissen gerechnet.

Das bringt die Woche

China gibt am Montag seine aktuellen Inflationszahlen bekannt, gefolgt von Deutschland am Dienstag. Ebenfalls am Dienstag wird die britische Mai-Arbeitslosenquote veröffentlicht. Am Mittwoch tagt die Bank of Canada zum Zinsentscheid, und die USA veröffentlichen ihre Inflationszahlen für Juni – im Mai war die Verbraucherpreisinflation auf 4% zurückgegangen, ihren niedrigsten Stand seit über zwei Jahren. Mai-Daten zur Industrieproduktion im Euroraum gibt es am Donnerstag, und am Freitag legt Indien Zahlen zur Inflation seiner Grosshandelspreise vorlegt.

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