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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

EZB hebt Leitzins an, Fed setzt eine Runde aus


Alles Wichtige auf einen Blick

Die US-Notenbank „Fed“ hat einstimmig entschieden, ihre Leitzinsen bei 5% bis 5,25% zu belassen. Allerdings sprach Fed-Chef Jerome Powell nicht von einer „Pause“, sondern davon, dass man eine Runde „aussetzen“ werde. Angesichts der hartnäckigen Kerninflation und einer weiterhin angespannten Arbeitsmarktlage dürften die Zinsen den Währungshütern zufolge bis Jahresende um weitere 50 Basispunkte steigen. Die US-Jahresinflation ist indes vor dem Hintergrund sinkender Energiepreise unerwartet deutlich von 4,9% im April auf 4% im Mai gesunken – ihren niedrigsten Stand seit über zwei Jahren. Mit 5,3% (nach 5,5% im April) verzeichnete auch die ohne Lebensmittel und Energie errechnete Kerninflation einen Rückgang.

Nachrichten aus aller Welt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein 22-Jahres-Hoch von 3,5% angehoben, wobei ein weiterer Aufwärtsschritt im Juli der EZB-Vorsitzenden Christine Lagarde zufolge „sehr wahrscheinlich“ sei. Zudem hob die Bank ihre Inflationserwartungen an und geht nun von einer durchschnittlichen Gesamtinflation von 5,4% im laufenden und 3% im kommenden Jahr aus. Dies ist 0,1 Prozentpunkt mehr als bei der letzten Schätzung. Darüber hinaus revidierte sie ihren Ausblick für das annualisierte BIP-Wachstum der Währungsgemeinschaft geringfügig auf 0,9% im laufenden Jahr und 1,5% im Jahr 2024, nachdem sie im März von 1% beziehungsweise 1,6% ausgegangen war. China hat unterdessen seinen wichtigen Zinssatz für mittelfristige Kredite gesenkt, nachdem schwächere Konjunkturdaten einen Abschwung signalisiert hatten.

Zahl im Fokus: 6%

Die tägliche weltweite Erdölnachfrage dürfte von 2022 bis 2028 um 6% auf 105,7 Millionen Barrel ansteigen. Dann wird der Anstieg deutlich nachlassen. Dies geht aus einem neuen Bericht der Internationalen Energiebehörde (IEA) hervor. Demnach wird der annualisierte Nachfragezuwachs von täglich 2,4 Millionen Barrel im Jahr 2023 auf 400.000 Barrel 2028 zurückgehen, da Versorgungsengpässe und die Umstellung auf saubere Energien den „Nachfragehöhepunkt in Sichtweite“ rückten. Des Weiteren prognostiziert die IEA, dass 2026 weniger Öl im Transportsektor gebraucht werden wird, was auch auf den steigenden Absatz bei Elektrofahrzeugen zurückzuführen sei.

Wissenswert:

Brüssel-Effekt: Die Vorstellung, dass sich Rechtsvorschriften der Europäischen Union (EU) als weltweite Massstäbe etablieren. Dieser Begriff wurde 2012 von Anu Bradford geprägt, einer Professorin an der Columbia Law School, die eine breite internationale Übernahme von EU-Regeln feststellte – vor allem dann, wenn der Staatenverbund rasch und ohne vorherige Rücksprache bei neuen Themen wie dem Datenschutz tätig wird. Manche Beobachter gehen von einem Brüssel-Effekt auf Künstliche Intelligenz (KI) aus, nachdem das Europäische Parlament vergangene Woche einen Entwurf für eine – weltweit einmalige – „KI-Verordnung“ verabschiedet hat, die Massnahmen wie ein Verbot der polizeilichen Nutzung von Live-Gesichtserkennungstechnologie an öffentlichen Orten vorschlägt.

Das bringt die Woche

Am Dienstag veröffentlicht die Reserve Bank of Australia das Protokoll ihrer letzten Sitzung. Am Mittwoch kommen britische Inflationsdaten für Mai heraus – im April war die Verbraucherpreisinflation auf 8,7% im Jahresvergleich zurückgegangen, den niedrigsten Stand seit März 2022. Die Bank of England tagt am Donnerstag zum Zinsentscheid. Auf ihrer Maisitzung hatte sie den Bankensatz um 25 Basispunkte auf 4,5% heraufgesetzt und damit zum zwölften Mal in Folge die Zinsen erhöht, wobei noch ein weiterer Aufwärtsschritt erwartet wird. Am Freitag gibt es neue Inflationszahlen aus Japan sowie Einkaufsmanagerindizes aus Australien, Japan, dem Euroraum, Grossbritannien und die USA.

 

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