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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Fed und EZB erhöhen Leitzins, IWF prognostiziert höheres Weltwirtschaftswachstum


Alles Wichtige auf einen Blick

Wie erwartet hat die US-Notenbank „Fed“ einstimmig eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf eine Zielspanne von 5,25% bis 5,5% beschlossen, den höchsten Stand seit 2001. Bezüglich einer weiteren Straffung gab es keine klaren Signale von Fed-Chef Jerome Powell, der darauf verwies, dass eine weitere Anhebung im September „durchaus möglich“ sei, die Fed das Zinsniveau jedoch auch „stabil halten“ könne. Er merkte an, dass die Fed ein „deutlich nachlassendes Wachstum im weiteren Jahresverlauf“ aber in diesem Jahr keine Rezession mehr erwarte. Mit 2,4% hat das US-BIP-Wachstum im 2. Quartal (nach 2,0% im Vorquartal) die Erwartungen übertroffen. Zu verdanken war der Anstieg auch den hohen Investitionsausgaben, während sich private Konsum stark abkühlte.

Nachrichten aus aller Welt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben und damit den Einlagesatz auf 3,75 Prozent und der Hauptfinanzierungssatz auf 4,25 Prozent erhöht – das ist ein 23-Jahres-Hoch. In einer Stellungnahme hiess es, man werde „die EZB-Leitzinsen so lange wie erforderlich auf ein ausreichend restriktives Niveau“ festlegen, um die Inflation auf die anvisierten 2% zurückzuführen. Zugleich betonte der EZB-Rat seinen „datengestützten“ Ansatz und hielt sich damit für seine kommende Sitzung im September alle Optionen offen. Unterdessen beliess die Bank of Japan (BoJ) ihre Zinsen bei -0,1%, nahm jedoch eine Anpassung ihrer Zinskurvensteuerung vor, um „mehr Flexibilität“ bezüglich ihrer Zielspanne für die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen zu ermöglichen. Diese für die Märkte überraschende Massnahme wurde von manchen Analysten als ein erster Schritt zur Beendigung der ultralockeren Geldpolitik der BoJ gewertet.

Zahl im Fokus: 3%

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das weltweite Wachstum 2023 von 2,8% im April auf jetzt 3% aufwärts korrigiert und rechnet für 2024 unverändert mit 3%. Dieser optimistischere Ausblick spiegelt eine robustere Weltwirtschaft vor dem Hintergrund sinkender Energiepreise gegenüber ihren Hochständen sowie dynamischer Arbeitsmärkte wider, wenngleich das Wachstum verhaltener ausfällt als 2022 mit 3,5%. Dem IWF zufolge lasten weiterhin anhaltende Herausforderungen auf der Konjunktur: die hartnäckige Inflation und eine restriktive Geldpolitik – wobei die Kerninflation langsamer zurückgehen dürfte als bisher angenommen.

Wissenswert

Hitzeglocke: Ein Phänomen, bei dem warme Luft in einem Strahlstrom eingeschlossen wird. Dabei entsteht ein kuppelförmiges Druckgebilde, das die aufgestaute Hitze zurück auf den Boden treibt. Hierdurch verliert dieser an Feuchtigkeit, was die Waldbrandwahrscheinlichkeit erhöht. Hitzeglocken werden als Ursachen sowohl für die jüngsten Hitzewellen als auch für die Überschwemmungen in Teilen der USA und von Europa genannt. Gemäss einer Studie sind diese hohen Temperaturen möglicherweise keine Ausnahmeerscheinung mehr. Ohne den menschengemachten Klimawandel seien Extremwetter „nahezu ausgeschlossen“.

Das bringt die Woche

Am Montag werden erste Schätzungen des BIP-Wachstums und die Juli-Inflationsrate des Euroraums im 2. Quartal veröffentlicht. Im 1. Quartal hatte das Wachstum in der Währungsgemeinschaft stagniert, und ihre Inflationsrate war im Juni im Vorjahresvergleich auf 5,5% gefallen, das niedrigste Niveau seit Januar 2022. Am Dienstag tagt die australische Notenbank zum Zinsentscheid, und am Mittwoch veröffentlicht die BoJ das Protokoll ihrer letzten Sitzung. Einige Einkaufsmanagerindizes, unter anderem für Japan, den Euroraum, Grossbritannien und die USA, laufen am Donnerstag über die Ticker. Ebenfalls am Donnerstag findet die Zinssitzung der Bank of England statt. Aktuelle US-Arbeitsmarktdaten werden für Freitag erwartet.

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