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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Konjunktureinbruch im Euroraum; China senkt erneut Leitzinsen


Alles Wichtige auf einen Blick

Die Wirtschaftstätigkeit im Euroraum ist auf den niedrigsten Stand seit November 2020 zurückgegangen, was die Sorge im Zusammenhang mit den Folgen der Inflation und den steigenden Löhnen verstärkt. Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex (PMI) für August ging unerwartet stark zurück: von 48,6 im Juli auf 47,0. Ausschlaggebend dafür war ein Rückgang im Dienstleistungssektor von 50,9 auf ein 30-Monats-Tief von 48,3 – ein Wert unter 50 signalisiert eine schrumpfende Wirtschaft. Der Index für das verarbeitende Gewerbe legte leicht zu, blieb jedoch deutlich unter 50. Ein Grund für den Einbruch war der stärkste Rückgang der Geschäftstätigkeit in Deutschland seit mehr als drei Jahren. Der japanische Gesamt-PMI ist dagegen von 52,2 im Juli auf 52,6 im August gestiegen.

Nachrichten aus aller Welt

Die Neue Entwicklungsbank, eine von den BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gegründete Institution, will unabhängiger vom US-Dollar werden und Anleihen in den Landeswährungen einiger ihrer Mitglieder ausgeben. Die Präsidentin der Entwicklungsbank, Dilma Rousseff, erklärte, die Bank wolle zudem  ̶  anders als die Weltbank und der Internationale Währungsfonds  ̶  keine Bedingungen für Kredite stellen. Diese so genannte „Entdollarisierung“ stand auf dem 15. BRICS-Gipfel vergangene Woche ebenso auf der Tagesordnung wie Gespräche über die Erweiterung der Mitgliedschaft des Bündnisses, dem im nächsten Jahr sechs weitere Länder beitreten sollen.

Zahl im Fokus: 3,45%

Die chinesische Zentralbank People’s Bank of China (PBoC) hat angesichts der anhaltenden Wachstumsabschwächung einen weiteren ihrer wichtigsten Leitzinsen verringert. Sie senkte den Leitzins für 1-jährige Loans, einen Schlüsselsatz für Unternehmenskredite zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten (von 3,55% auf 3,45%), liess aber den 5-Jahres-Zins, der hauptsächlich für Hypothekenkredite verwendet wird, überraschenderweise unverändert. In der Vorwoche hatte die PBoC bereits die Kreditkosten für ihre 1-jährige mittelfristige Kreditfazilität gesenkt. Einige Analysten sind jedoch der Ansicht, dass das Land noch mehr tun muss, um seine Wirtschaft anzukurbeln, die kürzlich erstmals seit mehr als zwei Jahren in die Deflation gerutscht ist.

Wissenswert

Die letzte Meile: Ein Begriff, der derzeit von Wirtschaftswissenschaftlern verwendet wird, um die letzte Phase der Erholung von der pandemiebedingten Inflation zu beschreiben. Der Kampf der US-Notenbank (Fed) gegen die Inflation zielt nun auf diese „letzte Meile“ ab. Einige Volkswirte sind der Ansicht, dass eine Rezession und ein erheblicher Arbeitsplatzabbau erforderlich sind, um die anhaltende Teuerung wieder auf das 2%-Ziel der Zentralbank zu bringen. Auf seiner Juli-Sitzung war der Offenmarktausschuss der Fed geteilter Meinung über eine Anhebung der Zinssätze, beschloss aber letztlich eine Erhöhung der Federal Funds Rate um 25 Basispunkte auf 5,25% bis 5,50%.

Das bringt die Woche

Am Dienstag wird in Japan die Arbeitslosenquote für Juli veröffentlicht. Am Mittwoch folgen eine Reihe von Euroraum-Umfragen für den Monat August, darunter auch die Wirtschafts- und Industrieerwartungen. Ebenfalls am Mittwoch erscheint eine zweite Schätzung des US-BIP-Wachstums für das 2. Quartal. Am Donnerstag kommen neuesten Inflations- und Arbeitslosenzahlen für den Euroraum heraus. Am Freitag schliesslich gibt Kanada seine zweite Schätzung für das Wirtschaftswachstum im 2. Quartal bekannt, und die USA berichten über ihre Arbeitsmarktzahlen im August.

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